51 Millionen Euro können die Lotto-Spieler heute beim Eurojackpot gewinnen. Das weckt Begehrlichkeiten: Zuletzt nahmen rund 20 Prozent mehr Menschen am Eurojackpot teil, sagt Eugen Garus von der Lotto-Annahmestelle an der Behrens­straße. Die WAZ hat Vertreter von Schuldnerberatung, Westfalia Herne und Theater Kohlenpott gefragt, was sie mit einem solchen Gewinn anstellen würden. Kämmerer Hans Werner Klee war nicht zu erreichen - er weilt im Urlaub. Ob er zuvor einen Lottoschein für die finanziell angeschlagene Stadt abgegeben hat, ist nicht bekannt . . .

51 Millionen Euro? Susanne Wolf, Geschäftsführerin der Schuldnerberatung Herne, würde einen Teil „selbstverständlich“ für die eigene Familie verwenden, um „Träume umzusetzen“, etwa Reisen. Mit dem anderen Teil würde sie jedoch einen ganz anderen Traum verwirklichen: die Gründung einer Stiftung, aus der ein besonderes Haus finanziert wird. Darin sollen nach Wolfs Wunsch Menschen zumindest zeitweise unterkommen, die in ihren eigenen Wohnungen obdachlos sind - weil sie keinen Strom mehr haben -, oder Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind.

Ein Angel für Westfalia

Westfalia Herne ist, vorsichtig formuliert, ein armer Verein. Und so wundert es nicht, dass dem Vorsitzenden Sascha Loch auf die 51-Mio-Frage eine Menge einfällt: „ein Stadion-Dach, ein Fan-Shop, ein Hotel vorm Stadion . . .“, sinniert der 46-Jährige. Und welchen Spieler würde er holen, um (endlich) auch den sportlichen Erfolg zu ermöglichen? „Angel di Maria von Argentinien“, sagt der unter dem Eindruck des Länderspiels stehende Westfalia-Chef. Dass er für di Maria einen weiteren Jackpot knacken müsste - Manchester United hat gerade 75 Millionen Euro für di Maria hingelegt -, kann Loch nicht schocken: „Dann leihen wir ihn eben für 25 Millionen Euro aus!“

Gabriele Kloke vom Theater Kohlenpott braucht nicht lange zu überlegen, was sie mit 51 Millionen Euro machen würde: „eine Stiftung gründen für kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche“, sagt sie spontan. „Das könnte dann in einem eigenen Haus mit viel Platz für Workshops, Fortbildungen und einer eigenen Bühne geschehen. Wir hätten endlich die Möglichkeit, all die Projekte, die wir im Kopf haben, umzusetzen. Und nicht mehr öffentlichen Geldern hinterherrennen zu müssen. Auch die Künstler könnten dann anständig bezahlt werden.“