Herne. . Die Sturmschäden im Sodinger Volkspark schaute sich eine Gruppe um BUND-Chefin Hiltrud Buddemeier an. Unter ihrer Führung gab es allerhand Wissenswertes rund um das Thema Natur zu hören.

Es sieht nach Regen aus, die Wolken am Himmel sind tiefdunkel. Trotzdem haben sich rund 30 Teilnehmer am Fuß des Beimberg an der Ecke Sodinger Straße/Bromberger Straße versammelt. Unter Leitung von BUND-Vorsitzender Hiltrud Buddemeier und in Kooperation mit der VHS geht’s auf Tour durch den Sodinger Volkspark.

„Wir betrachten den alten Buchenwald und setzen uns mit den Schäden von ,Ela’ auseinander“, erklärt Buddemeier zu Beginn der Führung. Auf dem Fußgängerweg, der zum Fußballplatz des SV Sodingen führt, sind die ersten Hinterlassenschaften von „Ela“ zu sehen. Mehrere Rotbuchen-, Eichen- und Birkenstämme sind an beiden Wegrändern aufgestapelt. Am Querschnitt erklärt die Exkursionsleiterin: „Das Schwarze, was man unter der Rinde sehen kann, ist das Kambium, der eigentlich lebendige Teil des Baumes. Daraus entsteht die nächste Schicht Holz und damit auch der nächste Jahresring.“

Begeistert vom Hintergrundwissen

Seit 1990 leitet Hiltrud Buddemeier regelmäßig Exkursionen durch den Sodinger Volkspark. Jeweils zwei Exkursionen finden im Frühjahr und im Herbst statt. Diese Exkursion ist jedoch etwas ganz Besonderes. Der 86-Jährige Karl-Heinz Trittner hat eigens erstellte Bildercollagen mitgebracht, um den Teilnehmern einen Eindruck zu ermöglichen, wie der Sodinger Volkspark noch vor dem 2. Weltkrieg aussah. „So habe ich mir das hier nicht vorgestellt“, sagt der Zeitzeuge und zeigt die Stelle, wo direkt gegenüber des Sportplatzes früher ein Restaurant stand. Das wurde während des Krieges von einer Bombe getroffen. Heute zeugen nur noch einige Erhöhungen von dem Gebäude.

Weiter geht es auf die Obstbaumwiese am Sportplatz. „Die Walnussbäume, die hier auf der Wiese solitär stehen, hat ,Ela’ in Schieflage gedrückt“, erklärt Buddemeier. Das habe die Bäume unter Stress gesetzt und die Wurzeln beschädigt, obwohl die Bäume noch stünden. „Die ungewöhnlichen Wetterbedingungen sind der Grund dafür, dass viele Bäume jetzt schon ihr Laub verlieren“, so die Exkursionsleiterin.

Teilnehmerin Christel Neuhaus ist begeistert von soviel Hintergrundwissen. „Ich bin zwar keine Frühaufsteherin, aber für diese Wanderung bin ich gerne schon aufgestanden“, schmunzelt sie und erklärt: „Ich bin schließlich eine große Naturfreundin.“

Seit einiger Zeit gibt es Überlegungen, das Sodinger Volksparkgebiet als Naturschutzgebiet auszuweisen, so Buddemeier. Vielleicht führt ja einer ihrer nächsten Wanderungen dann durch das Naturschutzgebiet Sodinger Volkspark.