Herne. . Auch Politiker aus Herne nehmen an der „Ice Bucket Challenge“ teil und lassen sich für den guten Zweck überschütten. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering reichte den Ball nach ihrer Dusche dabei an die WAZ weiter — und der Redaktionsleiter ließ sich nicht lumpen.

Der Kelch ging nicht an der WAZ vorüber, genauer: der Eimer mit dem Eiswasser. Die „Ice Bucket Challenge“, also die Eiswürfeldusche, ist von Amerika nach Deutschland gespült und spätestens in dieser Woche auch in Herne unterwegs.

Nach US-Prominenten wie George Bush, Bill Gates oder Mark Zuckerberg schütten sich auch deutsche Promis Eiswasser über den Kopf, filmen das Spektakel und fordern drei Personen auf, das Ganze nachzumachen. Innerhalb von 24 Stunden müssen die Nominierten reagieren. Heißt: entweder 100 Euro für den guten Zweck, also an die ALS-Gesellschaft, spenden, oder bei der Eisdusche mitmachen (oder, was am liebsten gesehen wird: duschen UND spenden). Nun war auch die Herner SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering an der Reihe – und nominierte anschließend WAZ-Redaktionsleiter Michael Muscheid.

Müntefering ist am Starnberger See, sie nimmt dort an einer transatlantischen Konferenz teil, spricht mit Wissenschaftlern, Politikern und Journalisten. Zwischendurch ließ sie sich am See den Kübel Eiswasser über den Kopf gießen. Nass wie ein Pudel nominierte sie auch ihre Bundestags-Kollegen Hubertus Heil (SPD) und Tobias Lindner (Grüne), die ebenfalls Gast sind am Starnberger See. „Aufgepasst. Jetzt kommt ihr!“, schreibt sie auf ihrer Facebook-Seite, auf der auch das Video ihrer „Challenge“ zu sehen ist.

Dudda: „Eine geniale Marketing-Idee“

Den Ball ins Rollen gebracht hat SPD-Fraktionschef Frank Dudda. Auch er wurde nominiert und reichte den Ball an Müntefering weiter, ebenso an den Herner SPD-Landtagsabgeordneten Alexander Vogt und SPD-Ratsherrn Hendrik Bollmann. Dudda selbst drückte sich übrigens vor der Dusche – um zu spenden, versteht sich. Eine „geniale Marketing-Idee“ nennt er die „Ice Bucket Challenge“, die der ALS-Forschung „einen Wahnsinn-Schub geben dürfte“.

Vogt und Bollmann entschieden sich übrigens für die Eiswasserdusche. Vogt deshalb, „da die Aktion dazu beiträgt, die Spendenbereitschaft für sinnvolle Projekte zu erhöhen – auch in unserer Stadt.“ Der SPD-Landtagsabgeordnete sagt, dass „wir in Herne eine Reihe von Organisationen haben, die eine wichtige Arbeit machen und auch auf Unterstützung angewiesen sind“. So spendet er trotz Dusche an die ALS-Stiftung sowie ans Herner Frauenhaus und ans Lukas-Hospiz. Ähnlich verfahren die anderen: Müntefering spendet an die ALS-Stiftung und ans Kinderheim, Bollmann an die ALS-Stiftung sowie an Ärzte ohne Grenzen.

In der nächsten Runde nun war WAZ-Redakteur Michael Muscheid an der Reihe. An der Tankstelle wurde kurzerhand ein Beutel mit Eiswürfeln gekauft, Kaffeetassen und der Putzeimer wurden aus den Schränken geholt und mit Eis und Wasser gemischt. Und dann halfen alle Kollegen, dass bei der „Ice Bucket Challenge“ vor der WAZ auch nichts daneben ging. Und weil sich die Vorgänger nicht lumpen ließen, will auch Muscheid spenden: an die ALS-Stiftung und ans WAZ-Kinderdorf Bottrop in Gambia.

Und nun? Wie bei einem Kettenbrief dürfen sich drei weitere Herner auf eine Dusche oder Spende (oder beides) freuen. Muscheid nominierte Bürgermeisterin Andrea Oehler (CDU), Martin Lang von Radio Herne und Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann. Ob sie die Eiswürfeldusche über sich ergehen lassen? Fortsetzung folgt. . .