Kakteen auf jedem Tisch, dazu Sand und Muscheln. Palmen in Kübeln, lateinamerikanische Klänge und der Duft kubanischer Zigarren: "Fiesta Cubana" im Schlosshof Strünkede
Gut, dass das es das Kulturbüro als Veranstalterin am Samstagabend bei der "Fiesta Cubana" mit dem Bezug auf Kuba nicht so genau nahm. Leila Riva, die Sängerin von Havana Coastline, zum Beispiel hätte bei einem rein kubanischen Abend nicht dabei sein können. Sie ist Argentinierin. Das aber wäre schade gewesen, denn die zierliche Sängerin sorgte mit ihrer Stimme und ihrem Temperament für das richtige Karibikgefühl unter den rund 400 Gästen im Strünkeder Schlosshof.
Auch der Blick auf die Cocktailkarte hätte bei einer rein kubanischen Party wohl ein wenig anders ausgesehen: Zwar stammen der Mojito (Rum, Limettensaft, Minze, Rohrzucker, Sodawasser) und, wie der Name schon sagt, der Cuba Libre (Rum, Limettensaft, Cola), tatsächlich aus Kuba, aber der in Deutschland (und auch bei den Schlosshof-Besuchern am Samstag) so beliebte Cocktail Caipirinha etwa hätte auf der Karte fehlen müssen. Er wird aus Cachaça gemacht. Und dieser Zuckerrohrschnaps stammt nun einmal aus Brasilien. So wie auch Joelnize Silva Hein, die in der Lounge zeigte, wie man aus Tabak mit viel Fingerfertigkeit Zigarren drehen kann.
Und ob es auf Kuba, wie auf den Grills im Schlosshof, wohl Bratwürste gibt? Vielleicht. Den Hernern jedenfalls schmeckten die Würste zu deutschem Bier, Wein oder spanischer Sangria ebenso gut wie der karibische Salat oder die kreolische Nudelpfanne zu kubanischen Cocktails.
Wie in den Jahren zuvor gehörte die karibische Party wieder zu den besonders gut besuchten Angeboten beim Strünkeder Sommer, obwohl sich einige Besucher wohl vom durchwachsenen Wetter tagsüber hatten abschrecken lassen. Im vergangenen Jahr hatten die Veranstalter bei Traumwetter 600 Gäste gezählt, die die "Fiesta Cubana" mitfeierten. 200 mehr als an diesem Samstag.
Ein Gutes hatte das Wetter aber. Nicht nur, dass kurz vor Beginn der Fiesta noch die Sonne über dem Schloss Strünkede aufging. Bei angenehmen Abendtemperaturen um die 20-Grad-Marke konnten die Tänzer selbst zu den heißesten Rhythmen tanzen - ohne übermäßig ins Schwitzen zu geraten.