Herne. . Mit der Fertigstellung der neuen Thorax-Ambulanz im EvK Eickel endet ein fünfjähriger Umbauprozess. 20 Millionen Euro wurden insgesamt investiert. Patienten kommen aus ganz Deutschland .

Mit Häppchen vom Buffet und erfrischenden Getränken und Reden feierten Mitarbeiter des Hospitals und Gäste aus der Herner Krankenhaus-Szene gestern die Vollendung eines rund fünfjährigen Prozesses am Thorax-Zentrum Ruhrgebiet, das im Evangelischen Krankenhaus Eickel stationiert ist. Mit der Fertigstellung der neuen Thorax-Ambulanz im alten OP-Trakt ist das insgesamt 20 Millionen Euro teure Projekt beendet. Auf 600 Quadratmetern Fläche erwarten die Lungenpatienten jetzt fünf Behandlungs- und Untersuchungsräume sowie vier Arztzimmer, dazu Besprechungsräume. Allein für die Thorax-Ambulanz nahm das EvK 750 000 Euro in die Hand.

75 Betten stehen für Patienten bereit

Nicht ohne Stolz wies einer der beiden Chefärzte des Thoraxzentrums, Dr. Erich Hecker, darauf hin, dass die Eickeler Einrichtung Deutschland weit eine der führenden für Lungenerkrankungen sei und die Patienten aus der ganzen Republik anreisten. Durch den Umbau, der 2009 im Bettenhaus begann und mit dem Neubau von Nuklearmedizin, Radiologie, OP-Abteilung, Intensiv- und Weaningstation fortgesetzt wurde, finden Patienten alles unter einem Dach, ganz nahe beieinander und gut vernetzt: „Wir können jetzt optimale Prozesse abbilden, die Patienten wechseln nicht mehr zu verschiedenen Stationen, sondern die Ärzte kommen zu ihnen“, machte Hecker deutlich. Für sie werde es insgesamt angenehmer, es verkürze sich die Aufenthaltszeit im Krankenhaus auf durchschnittlich nur noch eine Woche. Auch habe man für jeden einzelnen reichlich Zeit, die man gerade bei so dramtatischen Diagnosen wie Lungenkrebs benötige – nicht nur für die Betroffenen, auch für deren Angehörige.

„Es ist Beachtliches geschaffen worden“, machte EvK-Geschäftsführer Heinz-Werner Bitter deutlich. 75 Betten gibt es im Thoraxzentrum Ruhrgebiet, „4500 Patienten mit Lungenerkrankungen werden hier jährlich stationär behandelt, dazu kommen 4000 Fälle, die ambulant behandelt werden“, erläuterte Hecker.

60 Prozent der Hilfesuchenden, die nach Eickel kommen, haben Lungenkrebs, 20 Prozent chronische Bronchitis und weitere 20 Prozent Infektionen, in der Regel Lungenentzündung. Die traurige Nachricht: Nur etwa zehn Prozent der Betroffenen überleben Lungenkrebs länger als fünf Jahre. Die erfreuliche Botschaft: „Wenn man Lungenkrebs in einem sehr frühen Stadium entdeckt, gibt es gute Operationsmöglichkeiten und Überlebenschancen“, ergänzte Hecker. Eindeutig kreiste er aber auch die häufigste Ursache für Lungenkrebs ein: „90 Prozent unserer Krebs-Patienten sind Raucher.“