Herne. . 18 Monate lang bekommt der Chemie-Student Niklas Peters (24) aus Herne dank eines Stipendiums finanzielle Unterstützung. Die praktische Arbeit steht für ihn im Vordergrund. Doch schon bald könnte er Herne wieder den Rücken kehren.
Ein Stipendium zu bekommen, ist nicht nur eine finanzielle Entlastung, es ist auch eine Auszeichnung für besonders gute Leistungen. Solch gute Leistungen hat Niklas Peters (24) in seinem Studium bewiesen und so hat der in Herne lebende Chemiestudent der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen es geschafft: 18 Monate lang bekommt er von der August-Wilhelm-von-Hofmann-Stiftung monatlich 300 Euro. Gedacht ist das Geld hauptsächlich zur Studienunterstützung, wie etwa der Anschaffung von Büchern. „Ich habe mich sehr gefreut, als ich die Zusage bekommen habe“, sagt Peters. Zusätzlich angespornt hat ihn das Stipendium aber nicht: „Ich war vorher auch schon sehr motiviert“, schmunzelt er.
Bislang hat der 24-Jährige sein Studium mit Bafög finanziert, das er auch weiterhin bezieht. Außerdem ist er an seiner Fachhochschule als wissenschaftliche Hilfskraft tätig: Seit seinem zweiten Fachsemester stellt er acht Stunden pro Woche Proben für Chemiestudenten her, die damit praktisch üben können.
Auch für ihn selbst steht die praktische Arbeit deutlich im Vordergrund. Eigentlich hatte der Student den Plan, Vollabitur zu machen und dann Chemie auf Lehramt zu studieren. „Ich habe aber festgestellt, dass ich in meinem Leben Schülern nicht immer nur das Gleiche beibringen möchte, sondern lieber angewandte Chemie betreiben möchte“, erzählt er. Nach guten Erfahrungen während eines Schülerpraktikums in einem Labor hatte Peters gleich darauf eine Ausbildung zum Chemielaboranten in Oberhausen absolviert und anschließend sein Fachabitur nachgeholt, mit dem er dann an der Recklinghäuser Fachhochschule studieren konnte.
Aufgewachsen in Mehrhoog, einem kleinen Ort bei Hamminkeln, ist der 24-Jährige zu Beginn seines Studiums nach Herne gezogen. Diese Entscheidung hatte rein pragmatische Gründe. „Herne liegt zwischen meiner Fachhochschule in Recklinghausen und der Universität in Bochum, an der meine Freundin studiert. Und die Mieten sind hier günstiger als etwa in Bochum“, gibt Peters zu.
Auf Dauer kann sich der gebürtige Landmensch ein Leben in der Stadt aber nicht vorstellen: „Mir fehlt hier schon etwas Grün, zumal wir keinen Garten oder Balkon haben“, erzählt Peters. Später möchte er daher auf jeden Fall wieder in eine ländliche Region ziehen. Erst einmal steht aber nach dem Abschluss des Bachelor-Studiums der Master auf dem Programm. Ob es ihn dann an eine Uni oder eine Fachhochschule in Hannover, Dortmund oder Bochum ziehen wird, hängt von der Wahl seines thematischen Schwerpunktes ab. Ganz oben auf der Wunschliste steht ein technischer Chemie-Master. Ob er dann auch wieder im Rahmen eines Stipendiums gefördert werden kann, bleibt abzuwarten.