Wanne-Eickel/ Herne. . 2,2 Millionen Euro investiert die St. Elisabeth-Gruppe, um das alte Solbad Wanne-Eickel in eine Kindertagesstätte umzubauen. Bis zu 108 Kinder können dort in fünf Gruppen und zwei zusätzlich integrierten Pflegenestern in der Zeit von 5.30 bis 21.30 Uhr betreut werden.

Wo bis Ende März Patienten der Rheumaklinik Ruhrgebiet physiotherapeutische Anwendungen bekamen, inhalierten oder in Sole schwammen, werden bald bis zu 108 Kinder spielen, toben, lernen: Die St. Elisabeth-Gruppe, der das alte Solbad in Wanne-Süd gehört, baut das komplette Gebäude in eine Kindertagesstätte mit fünf Gruppen und zusätzlich zwei integrierten Pflegenestern um. Die Einrichtung steht nicht nur Kindern von Mitarbeitern der St. Elisabeth-Gruppe offen, sondern allen Kindern der Stadt; die Makita zieht von der Düngelstraße dorthin um.

Fachkräfte gewinnen und halten

Dass es einen großen Bedarf nach Kita-Plätzen gibt, weiß Michael Röttgen, Personalchef der Gruppe, aus vielen Gesprächen: „Das wird ein immer wichtigeres Thema“, sagt er. Die St. Elisabeth-Gruppe und ihre Vorläufer hätten deshalb immer schon mit Einrichtungen kirchlicher Träger kooperiert, ergänzt Theo Freitag, Geschäftsführer der Gruppe. Aber gerade Mitarbeiter aus dem Pflege- und ärztlichen Bereich seien bei den üblichen Öffnungszeiten schnell an Grenzen gestoßen. Er verschweigt nicht, dass die neue Einrichtung auch dazu beitragen soll, vielfach umworbene Fachkräfte zu gewinnen oder zu halten. Die St. Elisabeth-Gruppe lässt sich das etwas kosten: Sie investiert in den kindgerechten und barrierefreien Umbau 2,2 Millionen Euro.

Geöffnet von 5.30 bis 21.30 Uhr

Konzeptionell schlägt die Gruppe neue Wege ein, zum Beispiel mit stadtweit einmaligen Öffnungszeiten von 5.30 bis 21.30 Uhr. „Damit wollen wir auch den Anforderungen von Mitarbeitern im Schichtdienst entgegenkommen“, sagt Theo Freitag. Die Betreuungszeiten (bis zu 45 Stunden pro Woche) sollen darüber hinaus so flexibel wie möglich gehandhabt werden. Die Kombination von Kita und Pflegenestern, in denen maximal neun Kinder unter drei Jahren von zwei bis drei Tagespflegerinnen betreut werden, gibt es ebenfalls in Herne und Wanne-Eickel noch nicht.

Kita mit eigenem Schwimmbad

Ganz bestimmt ist die künftige Kita am Solbad die einzige weit und breit mit einem eigenen Schwimmbad. Denn das wird erhalten, aber künftig nicht mehr mit Sole gefüllt, sondern mit normalem Schwimmbadwasser. „Wir haben hin und her überlegt“, sagt Sabine Edlinger, Mitglied der Geschäftsführung der St. Elisabeth-Gruppe. „Aber durch Gespräche mit der Stadt und dem Stadtsportbund wissen wir, wie groß hier der Bedarf an Schwimmbecken ist und wie viele Kinder heute nicht mehr richtig schwimmen lernen“. Deshalb soll das Bad künftig den Kindern und deren Eltern zur Verfügung stehen. Und außerhalb der Betriebszeiten auch anderen interessierten Gruppen.

Umbau beginnt am 1. September

Der Umbau des Solbades in eine Kindertagesstätte beginnt am 1. September, zum 1. August 2015 soll der Betrieb starten. Mit 3600 Quadratmetern steht den Kindern doppelt soviel Platz wie gesetzlich vorgeschrieben zur Verfügung. In das Erdgeschoss ziehen die fünf Gruppen und die Pflegenester ein, im Obergeschoss werden Räume für die insgesamt 46 Mitarbeiter und für kreative Angebote eingerichtet. Auch das großzügige Außengelände wird kindgerecht umgestaltet. Die Kindertagesstätte wird ganzjährig in Betrieb sein, feste Ferienzeiten gibt es nicht. Schon jetzt, so Sabine Edlinger, seien Anmeldungen möglich. Auch Erzieher/innen können sich ab sofort bei der Personalabteilung der St. Elisabeth-Gruppe bewerben: WAN 986 5614 oder bewerbung@elisabethgruppe.de.

Makita zieht von der Düngelstraße nach Wanne-Süd um

Die Makita, die durch die Eingliederung des Marienhospitals Herne nun ebenfalls zur St. Elisabeth-Gruppe gehört, wird an der Düngelstraße geschlossen und zieht zum Solbad um. „Wir hatten an der Düngelstraße keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr“, sagt Theo Freitag. In der Makita, der Kindertageseinrichtung des Herner Marienhospitals, werden insgesamt 50 Kinder betreut, eine Gruppe war Kindern von Mitarbeitern des Herner Hospitals vorbehalten. Wie die Räume der Makita nach dem 1. August 2015 genutzt werden, ist noch offen. „Wir wissen noch nicht, was wir insgesamt mit dem Gebäude machen“, so Theo Freitag.

Unter dem Dach der St. Elisabeth-Gruppe sind fünf katholische Krankenhäuser zusammengeschlossen. Dazu gehören als Keimzelle das St. Anna-Hospital Wanne-Eickel, das St. Marien-Hospital Eickel, das Rheumazentrum Ruhrgebiet, das Marienhospital Herne und das Marien-Hospital Witten. Vorläufer der St. Elisabeth-Gruppe was die St. Vincenz-Gruppe.

Dazu gehören auch noch andere Einrichtungen wie das Bildungszentrum Ruhr, das Gästehaus St. Elisabeth, Ambulante Dienste, das Bildungswerk Marienhospital, Maria Care und das Medizinische Versorgungszentrum Herne.

Die St. Elsiabeth-Gruppe beschäftigt zurzeit rund 4000 Mitarbeiter.

Durch den Neubau und Bezug des Rheumazentrums an der Claudiusstraße in Wanne hat das Solbad, das zum Rheumazentrum gehörte, keine Funktion mehr und steht seit Ende März leer.