Wanne-Eickel. . Karl Krenz ist Schausteller in der fünften Generation. Dass er die Eiskonditorei seiner Eltern weiterführen würde, stand für ihn schon als Kind fest. Auch sein Sohn besitzt mittlerweile einen eigenen Eiswagen. Die Familientradition lebt weiter.

Süße Sachen haben Tradition im Hause Schmalhaus. Bereits in der fünften Generation betreibt Karl Krenz die Eiskonditorei Schmalhaus. Alles begann mit der Konditorei seines Urgroßvaters in Oberhausen Buschhausen. Der WAZ erzählte der Dinslakener, was sein Kirmeseis so besonders macht.

„Unser Schaumeis kommt immer frisch aus der Maschine“, erklärt Krenz. Anders als klassisches italienisches Eis müsse es nicht nachträglich gekühlt werden und sei deshalb „besonders luftig“. Die Zutaten: Milchpulver, Wasser und Zucker. „Zehn Liter davon passen in jede meiner fünf Eismaschinen im Wagen“, erklärt Krenz. Nach zehn Minuten Dauerrühren in den kühlenden Geräten sei das Eis verzehrfertig. Er verkauft es „ohne alles, als Eismohr mit Schokoglasur oder mit Streuseln“, zählt er auf. Ein Renner sei jede der drei Varianten: „Unsere Kunden kommen jedes Jahr wieder und freuen sich auf Kirmeseis – das ist halt doch noch was Besonderes“, sagt er. Karl Krenz lebt für sein Schaustellerdasein und das Kirmeseis. Er führt mit Herzblut und Eifer die Familientradition fort.

Schmalhauseis schreibt Geschichte

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    Aus der Historie der Schmalhaus’ berichtet er: „Mein Urgroßvater hat als Konditor fahrende Händler mit Lebkuchen beliefert. So kam er auf die Kirmes.“ Jeder seiner sieben Söhne sei dann ebenso wie die einzige Tochter auch als Schausteller auf der Kirmes gelandet: „Sie hatten Konditoreien und Fahrgeschäfte.“ Als vor Beginn des Zweiten Weltkriegs „die Eiswelle nach Deutschland schwappte“, sei eine der Schmalhaustöchter darauf aufgesprungen. Die Fortsetzung ist Geschichte.

    Von klein auf stand für Karl Krenz und seinen Bruder Willi fest, dass auch sie ins Eisgeschäft einsteigen würden. „Weil meine Mutter darauf bestand, habe ich zuerst eine Lehre zum Industriekaufmann gemacht, die hat nicht geschadet“, erinnert er sich. Mit 25 habe er den Eiswagen dann endlich übernommen. „Ich bin jetzt 57, mache das also schon seit über 30 Jahren“, rechnet er voller Stolz vor. „Hier sind meine Freunde, mein soziales Umfeld, hier bin ich zuhause“, beschreibt er, was das Schaustellerleben für ihn ausmacht. Er fühle sich frei.

    Familientradition lebt weiter

    Auch, als sein Eiswagen vor vier Jahren von Unbekannten in Brand gesteckt wurde, ließ er sich nicht unterkriegen. Er nahm 250 000 Euro in die Hand und kaufte einen neuen. „Das ist viel Geld, aber es hat sich gelohnt“, meint er. Die Eiskonditorei Schmalhaus lebt weiter – bei Karl Krenz ebenso wie am Eiswagen seines 27-jährigen Sohnes Kristoffer.