Herne. . Bei der Aktion „WAZ öffnet Pforten“ verbrachte eine Leser-Gruppe unserer Zeitung entspannte und anregende Stunden im Ökogarten des BUND Herne. Dass die Tour auf den Waldfriedhof dem Sturm vom Pfingstmontag zum Opfer gefallen war, störte wohl niemanden.

Auf den Waldfriedhof Wanne-Eickel in Herten sollte die Natur-Tour der „WAZ öffnet Pforten“-Aktion eigentlich führen, doch Ela wirbelte die Planung durcheinander; der Waldfriedhof ist wegen Sturmschäden immer noch gesperrt. Doch die Ersatzführung durch den BUND-Ökogarten am Haus der Natur an der Vinckestraße machte das mehr als wett - nicht nur, weil die BUND-Vorsitzende Hiltrud Buddemeier zum Abschluss die Teilnehmer mit köstlichem selbst gebackenem Kuchen mit - na klar - vor Ort geernteten Bio-Johannisbeeren verwöhnte.

Duft- und Kräuterpflanzen

Schon vorher hatte sich die Gruppe durch den Öko-Garten geschnuppert und gekostet. Vor allem die Duft- und Kräuterpflanzen - praktischerweise auf Handhöhe im Hochbeet gepflanzt - hatten es den WAZ-Lesern angetan. Nach anfänglichem Zögern, folgten sie gerne der Aufforderung von Hiltrud Buddemeier zu probieren: „Hmm, das schmeckt nach Lakritz!“ „Oh, nee, ist das bitter!“ „Wie gut das riecht!“, testete die Gruppe ihre Sinnesorgane. Fürs Auge gab es natürlich auch reichlich „Futter“: verschwenderisch blühender Phlox in Pink (Tipp: nie Sonne an seine Füße kommen lassen), gelbe Färberkamille, weiße Wilde Möhre, lila Thymian und ganz ausgefallen: Red Lips, eine Pflanze, die je nach Temperatur eine „rote Lippe“ ausbildet oder nicht.

Ganz nebenbei erfuhr die Gruppe von Hiltrud Buddemeier auch noch vieles über die Geschichte und Entwicklung des Geländes, auf dem früher Hallen der Firma Beien gestanden hatten und über die Villa aus dem Jahr 1900, die heute als „Haus der Natur“ das Zuhause der Biologischen Station und der Herner Naturschutz- und Umweltverbände ist.

Streifzug durch den Staudengarten

Die Gruppe streifte durch den Staudengarten, sah sich das nagelneue Hühnerhaus (noch ohne Bewohner) an, durchquerte den münsterländer Bauerngarten mit seinen vier von Buchs gefassten Beeten, freute sich über die vielen Sedum-Arten entlang der Trockenmauer, bewunderte den stattlichen Lavendel in der Kräuterspirale und hielt am Teich Ausschau nach Amphibien.

In einem mit Teichwasser gefüllten Kunststoffgefäß hatte Hiltrud Buddemeier schon einige kleine Molche und Libellenlarven zur näheren Inspektion bereitgestellt. Fische gibt es im Öko-Teich nicht: Molche und Frösche hätten dann keine Chance. Viele Tipps und Anregungen konnte die Gruppe mit nach Hause nehmen - vor allem aber auch die Erfahrung, dass mit oft geringem Aufwand etwas für Mensch, Tier und Natur getan werden kann.