Herne. . Das Shoah-Denkmal auf dem Willi-Pohlmann-Platz in Herne ist erneut geschändet worden. In der Nacht auf Donnerstag brachen Unbekannte den Bauzaun auf und zerstörten Okulare mit Namen von Herner Holocaust-Opfern. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, Ordnungsdienst und Polizei kontrollieren nun verstärkt.
Zum vierten Mal in diesem Jahr ist ein Anschlag auf das Herner Shoah-Denkmal auf dem Willi-Pohlmann-Platz verübt worden. In der Nacht vom 23. auf den 24. Juli brachen Unbekannte mit einem Werkzeug den Bauzaun auf, der das Denkmal seit dem vorhergehenden Anschlag umgibt, und warfen einen der Betonstandfüße des Zauns mit großer Wucht auf das Denkmal.
Dabei zerstörten sie zwölf der 400 Okulare, die in die senkrechte Betonwand eingelassen sind; hinter diesen Okularen sind die Namen der jüdischen Bürger Hernes zu lesen, die von den Nazis ermordet wurden.
Wie auch in den vorhergehenden Fällen, hat der Bochumer Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. Ob der Anschlag im Zusammenhang mit dem Gaza-Konflikt stehen könnte, sei Spekulation, so Leo Heitfeld, Leiter des Staatsschutzes Bochum.
Verstärkte Kontrollen
Um das Denkmal kurzfristig so gut wie möglich zu schützen, soll der Kommunale Ordnungsdienst nun tagsüber dort verstärkt kontrollieren, teilte Oberbürgermeister Horst Schiereck mit. Darüber hinaus werde die Polizei nachts den Willi-Pohlmann-Platz verstärkt in den Blick nehmen.
Nach den Anschlägen im Februar und März, als auch einige Okulare zerstört und das Denkmal mit Farbe beschädigt worden war, hatte die Stadt Herne beschlossen, die Steinwand und die Okulare mit einer speziellen Folie zu schützen. Dies soll auch nach wie vor geschehen, so Oberbürgermeister Schiereck.