Herne. . Die Kinder des evangelischen Familienzentrums Dreifaltigkeit besuchen ein Mal im Monat die Bewohner des Willi-Pohlmann-Seniorenheims. Sie singen gemeinsam und machen dazu einfache Bewegungen. Ein Gewinn für beide Parteien: Anerkennung für die Kinder und Abwechslung für die Senioren

Wenn einmal im Monat die Kinder des evangelischen Familienzentrums Dreifaltigkeit zu Besuch im Willi-Pohlmann-Seniorenheim sind, ist die Freude groß. Gemeinsam singen sie Lieder und bewegen sich dazu. Am Donnerstag unternahmen die Kinder ihren letzten Ausflug vor den Sommerferien im Kindergarten. 45 Minuten laufen sie von Holsterhausen nach Sodingen und zurück: „Das ist jedes Mal aufregend für die Kinder“, erzählt Livia Leichner, Leiterin des Familienzentrums.

Atemlos im Sauseschritt

„Jetzt sind wir bereit, geben uns die Hand, fangen gemeinsam mit dem Singen an“, läuten die Kinder die Singestunde ein. Gefolgt wird das Lied von einer Neuinterpretation von Helene Fischers aktuellem Charthit. „Atemlos im Sauseschritt“, heißt es im Gesang der Kinder. Ihre Betreuerinnen begleiten sie an Gitarren. Den Heimbewohnern gefällt die Unterhaltung. Einer beginnt vor Begeisterung zu reimen: „Das Lied, das hat so schön geklungen, das wird gleich noch mal gesungen.“

Die jungen Besucher singen verschiedene Kinderlieder, ihre bejahrten Freunde im Stuhlkreis um sie herum machen die Bewegungen zu den Liedern mit. Beim Volkslied „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“, stimmen sie selbst mit ein in den Gesang. Applaus und ein lautes „Bravo“ für alle ertönt nach jedem Lied.

Abwechslung und Anerkennung

Die Kinder freuen sich über die Anerkennung durch die Senioren, die Senioren genießen die Abwechslung vom Heim-Alltag. „Es ist immer wieder schön, Kinder hier im Haus zu haben“, lobt Heimbewohner Werner Heuser. „Kinder symbolisieren Leben“, erklärt Beatrice Reubelt vom Sozialen Dienst des Seniorenzentrums. Sie würden die Alten an vergangene Tage erinnern. Die Kinder aus den benachbarten Kindergärten kämen regelmäßig zu Festen zu Besuch. Die Visite aus dem Familienzentrum sei Monat für Monat eine zusätzliche Abwechslung.

„Wir finden, das Treffen zwischen Jung und Alt sollte kontinuierlich sein“, erklärt Livia Leichner. Viele Kinder würden alte Leute zuhause gar nicht mehr erleben. Und: „Das Singen mit den Omis und Opis macht Spaß“, finden die Kinder.