Herne. . Der Kleingartenverein Im Stichkanal in Horsthausen präsentierte sich am Wochenende bei seinem Sommerfest. Die Nachwuchspflege wird groß geschrieben: Vor einem Jahr hat der Verein eine Jugendgruppe gegründet. In der Anlage sind zurzeit alle Parzellenverpachtet:
Die Geräuschkulisse ist schon vom Parkplatz aus zu hören: Musik, Menschenstimmen und Kinderlachen – so wurde man am Wochenende im Kleingartenverein Im Stichkanal empfangen. „Wir feiern erstmals seit 2010 wieder ein Sommerfest“, sagt der 1. Vorsitzende Jörg Riesberg am Samstag. Künftig werde es wieder jährlich eine Feier im Sommer geben, kündigt der 49-Jährige an.
Auf eine 68-jährige Geschichte blickt der Kleingartenverein an der Blücherstraße in Horsthausen mittlerweile zurück. Rund 300 Mitgliedern und 147 Gartenparzellen zählt der Verein. „Momentan sind alle Gärten verpachtet. Wir haben eine Warteliste“, sagt der frühere Bergmann. Auf dieser steht auch der Sohn von Gabriele Schatz: „Leider müssen wir warten, bis einer frei wird. Meine Enkelkinder sind hier allerdings schon in der Jugendgruppe und so hoffen wir schnell zu erfahren, wenn eine Parzelle verfügbar wird“, so die 53-jährige.
Erst seit einem Jahr hat der Kleingartenverein eine Jugendabteilung. „Die Jugend ist unsere Zukunft“, sagt Vorsitzender Riesberg. „Mit der Jugendgruppe wollen wir den Zusammenhalt im Verein fördern, indem wir die Kinder unserer Mitglieder an Nutzpflanzen heranführen und sie in unserem Schulgarten praktisch und spielerisch lehren“, so der Rentner.
Udo Durczewski war 15 Jahre Jugendleiter in einem Fußballverein, bevor er sich entschloss, auch im Kleingartenverein eine Jugendgruppe zu leiten. „Ich habe festgestellt, dass es im Verein eigentlich nichtsfür Kinder gibt. Als ich dann Großvater wurde, wollte ich unbedingt etwas für die Kinder tun“, sagt der Jugendwart.
Einmal im Monat treffen sich 19 junge Mitglieder, um auf dem Feld im Schulgarten zu arbeiten oder sich auf andere Weise mit dem Thema Natur auseinanderzusetzen. „Wir haben auch schon Nistkästen für Vögel gebaut oder Grasköpfe angepflanzt. Das hat den Kindern großen Spaß gemacht“, so der 57-jährige.
Und welche Folgen hatten die schweren Unwetter der jüngeren Vergangenheit auf die Grünanlage an der Blücherstraße? „In den Gärten ist zum Glück nicht viel passiert. Ein paar Baumschäden gab es, aber nichts Schlimmes“, sagt Vorsitzender Jörg Riesberg. Im Wald hinter dem Verein sieht es schon anders aus: „Der Ausblick war noch nie so frei“, sagt Udo Durczewski.
Die Wetterkapriolen hätte aber auch keinen nennenswerten Einfluss auf die Ernte in den Nutzgarten gehabt. „Ich habe seit drei Jahren meinen Garten in diesem Verein und trotzt des Wetters geht es ihm gut“, sagt Christoph Völker.