Herne. . Wenn der benachbarte Stadtgrün-Bauhof verschwindet, soll auch das leere Haus an der Wiescherstraße 123 weichen, teilt das Presseamt der Stadt Herne auf Anfrage mit. Eine Sanierung des Hauses, in dem früher Angestellte des Grünflächenamtes wohnten, lohne sich nicht.

Eine unbewohnte Villa auf dem Hauptfriedhof an der Wiescherstraße gibt einer Leserin Rätsel auf. Wer den Haupteingang nutzt, sieht sie gleich links, immer noch schmuck, aber dem Verfall preisgegeben. „Das Haus steht seit Jahren leer“, hat die Hernerin beobachtet. Und doch werde es immer gestrichen. „Und wenn es mal mit Graffiti besprüht war, wurde das immer entfernt.“

„Das letzte Mietverhältnis im Haus Wiescherstraße 123a wurde im September bzw. Oktober 2009 beendet“, erklärt dazu das Presseamt der Stadt Herne, der das Haus gehört. Die beiden Wohnungen seien bis zu diesem Zeitpunkt über Jahre hinweg vom Amtsleiter des Grünflächenamtes und einem weiteren Mitarbeiter bewohnt worden. Doch eine weitere Vermietung „wäre bei den notwendigen Sanierungsarbeiten unwirtschaftlich“, teilt Stadtsprecher Horst Martens mit. „Bei dem Gebäude liegt ein großer Instandhaltungsrückstau vor.“

So soll das Gebäude irgendwann zusammen mit dem Betriebshof des Fachbereichs Stadtgrün abgerissen werden, der direkt angrenzt. „Wenn erst der zentrale städtische Betriebshof an der Meesmannstraße eingerichtet ist, gibt es für diesen dezentralen Betriebshof keine Verwendung mehr“, erklärt der Stadtsprecher weiter. Die Stadt beabsichtigt bekanntlich, einen zentralen Betriebshof zu errichten, verbunden mit einer Zusammenführung der Bereiche Stadtgrün und Sport sowie Tiefbau und Verkehr, was bei der Gewerkschaft Verdi auf Kritik stößt.

An der Stelle des bisherigen Stadtgrün-Bauhofes will die Stadt eine Klimaschutzsiedlung errichten, als Ersatz für das gestoppte Projekt in Börnig, westlich der Straße An der Linde.