Herne. . Vor rund einem Jahr schlossen sich das Marien-Hospital Herne und die St.-Elisabeth-Gruppe zu Partnern zusammen. Seit 1. Mai gibt es eine neue Verwaltungschefin.Simone Lauer hat nun die Verantwortung für das Klinikum am Hölkeskampring und in Börnig übernommen.
Vor rund einem Jahr schlossen sich das Marien-Hospital Herne und die St.-Elisabeth-Gruppe zu Partnern zusammen. Seit 1. Mai gibt es eine neue Verwaltungschefin. Simone Lauer, die in gleicher Position im Wittener Marien-Hospital tätig war, hat nun die Verantwortung für das Klinikum am Hölkeskampring und in Börnig übernommen. Im Gespräch mit WAZ-Redakteur Tobias Bolsmann erläutert sie ihre neue Aufgabe.
Sie sind jetzt seit einem Monat für das Universitätsklinikum verantwortlich. Welchen Eindruck haben Sie vom Marien-Hospital?
Lauer: Das Haus war mir ja nicht völlig neu. Ich bin seit 2008 in der Geschäftsleitung der Elisabeth-Gruppe und seit der Fusion ist mir das Marien-Hospital bestens vertraut. Ich habe hier schon einige Projekte begleitet, aber ich bin froh, dass ich jetzt jeden Tag vor Ort sein kann. Ich erlebe ein Krankenhaus, das eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung und bei den niedergelassenen Ärzten genießt.
An welchen Faktoren machen Sie diesen Eindruck fest?
Zum Beispiel an den Patientenzahlen. Im vergangenen Jahr haben wir rund 24 000 Menschen stationär behandelt. Und 2014 registrieren wir deutlich steigende Zahlen. Wir sind zurzeit bei einem Zuwachs von zwölf Prozent. Es wird wahrgenommen und geschätzt, was wir machen. Unsere Fachabteilungen sind sehr gut aufgestellt, unsere medizinische und pflegerische Versorgung ist exzellent. Außerdem sind wir als Klinikum der Ruhr-Universität Bochum in der Forschung sehr gut aufgestellt. Ich bin fasziniert, was dort geschieht. Wir wollen die Forschung weiter ausbauen.
Wirtschaftlich kann man allerdings gar nicht von Exzellenz sprechen. Das Marien-Hospital hat tiefrote Zahlen geschrieben. Das muss für Sie als „Hüterin der Finanzen“ der Elisabeth-Gruppe doch ein Graus sein.
Wir haben bereits eine Reihe von Prozessen eingeleitet, um die wirtschaftliche Talsohle hinter uns zu lassen. Ziel ist es, 2015 eine schwarze Null im Betriebsergebnis zu erreichen.
Wie wollen sie das erreichen?
In einem großen Verbund wie der Elisabeth-Gruppe kann man Synergieeffekte nutzen. Dann hat man bei vielen Dingen eine ganz andere Verhandlungsbasis, wenn es um Preise geht und man bekommt trotzdem exzellente Qualität. Wir wollen fünf Prozent Sachkosten einsparen.
Sparen auf der einen Seite, investieren auf der anderen. Mit dem Umbau des Marien-Hospitals stehen Sie - neben der wirtschaftlichen Gesundung des Hauses - sofort vor einem weiteren Großprojekt.
Das stimmt, allerdings hat die Elisabeth-Gruppe ja reichlich Erfahrung mit Bauprojekten. Am Marien-Hospital werden wir bis zum Jahr 2019 rund 70 Millionen Euro investieren. Das ist eine riesige Summe, aber nach dem Umbau wird das Krankenhaus optimal ausgestattet sein. Außerdem darf man nicht vergessen, dass wir nicht nur in Steine investieren. Wir investieren genauso in das Personal. So können wir als Uni-Klinikum medizinischen Nachwuchs akquirieren und mit der Pflegeschule den pflegerischen. Das ist in Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels von hoher Bedeutung.