Herne. . Eine Woche lang bleibt die Bahnstrecke zwischen Dortmund und Recklinghausen teilweise gesperrt. Am Donnerstag war die S2 wegen einer gebrochenen Weiche aus den Schienen gesprungen — jetzt müssen mehrere Teile am Gleis komplett ausgetauscht werden.

Eisenbahnbundesamt und Polizei rätseln über die Ursache des Unfalls der S2 bei Herne. Am Donnerstag war kurz vor dem Bahnhof Herne die S-Bahn in einer Weiche aus den Schienen gesprungen — die 60 Fahrgäste der Bahn mussten von der Feuerwehr über die Gleise geleitet werden. Verletzt wurde niemand. Die Strecke bleibt eine Woche lang teilweise gesperrt.

Aber was war Ursache des Unfalls? Die Bundespolizei sprach am Freitagmorgen von einem Ermüdungsbruch einer Schiene. "Wir haben keinen Hinweis auf menschliches Versagen oder gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr", erklärt Bundespolizeisprecher Volker Stall. Die Kriminaltechniker hätten vor Ort nichts gefunden, was auf ein mutwillig abgelegtes Hindernis auf den Schienen hindeutet — wie eine Eisenstange oder eine Betonplatte.

Fahrtenschreiber ausgelesen

Auch das Eisenbahnbundesamt habe schon ihre Untersuchungen aufgenommen, so Stall. Der Fahrtenschreiber der Bahn sei ausgewertet, das Fehlerspeicher des Stellwerks sei ausgelesen. "Nach ersten Erkenntnissen liegt dort nicht der Fehler."

S-Bahn bei Herne entgleist

Die S2 zwischen Castrop-Rauxel und Herne ist am Donnerstagabend entgleist. Die S-Bahn-Strecke war auch am Freitagmorgen noch gesperrt.
Die S2 zwischen Castrop-Rauxel und Herne ist am Donnerstagabend entgleist. Die S-Bahn-Strecke war auch am Freitagmorgen noch gesperrt. © Bundespolizei
Die S2 zwischen Castrop-Rauxel und Herne ist am Donnerstagabend entgleist. Die Strecke war bis Freitagmorgen gesperrt.
Die S2 zwischen Castrop-Rauxel und Herne ist am Donnerstagabend entgleist. Die Strecke war bis Freitagmorgen gesperrt. © Bundespolizei
Die S2 zwischen Castrop-Rauxel und Herne ist am Donnerstagabend entgleist. Die Strecke war bis Freitagmorgen gesperrt.
Die S2 zwischen Castrop-Rauxel und Herne ist am Donnerstagabend entgleist. Die Strecke war bis Freitagmorgen gesperrt. © Bundespolizei
Die S2 zwischen Castrop-Rauxel und Herne ist am Donnerstagabend entgleist. Die Strecke war bis Freitagmorgen gesperrt.
Die S2 zwischen Castrop-Rauxel und Herne ist am Donnerstagabend entgleist. Die Strecke war bis Freitagmorgen gesperrt. © Bundespolizei
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Das bestätigt auch der Sprecher des Eisenbahnbundesamtes in Bonn. Der Fokus der Ermittlungen liege ganz klar auf der Weiche und dem gebrochenen Weichenteil. Aber bis die Eisenbahn-Untersuchungsstelle des Bundes ihre Ermittlungen abgeschlossen hat könne es noch Wochen dauern.

Bahn will Ermüdungsbruch nicht bestätigen

Einen Ermüdungsbruch wollte Bahn-Sprecher Frank Heumüller am Freitagmorgen allerdings nicht bestätigen. Der Begriff sei von der Bundespolizei voreilig benutzt worden. "Das ist ein sehr heikles Thema — daher müssen wir vorsichtig sein und die Untersuchungsergebnisse abwarten", so Heumüller.

Zug springt aus Gleisen

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    Fest stehe nur: Nach dem Unfall müssen zwei Weichen komplett ausgetauscht werden. Auch Signale, Schotterbett und Bahnschwellen hätten Schaden genommen. Für die Reparaturen bleibe die Strecke eine Woche lang teilweise gesperrt. Die betroffenen Bahnlinien:

    • S2 Dortmund—Recklinghausen: endet in Wanne (Pendler aus Wanne sollten auf die Haard-Bahn/RB42 nach Recklinghausen Hbf umsteigen, Pendler aus Recklinghausen in den RE2 Richtung Essen)
    • RE2 Münster—Duisburg: zusätzlicher Halt in Recklinghausen-Süd, um S2-Pendler nach Wanne mitzunehmen
    • S2 Duisburg—Dortmund: keine Einschränkung
    • S2 Dortmund—Essen: keine Einschränkung

    Ist mein Zug pünktlich? Die Bahn informiert online über Ankünfte und Abfahrten.

    Zur Infoseite der Bahn

    Aber müssen Pendler beim Instandhaltungsstau der Deutschen Bahn in Zukunft öfter mit Schäden wie diesem rechnen? Der Fahrgastverband ProBahn gibt sich gelassen. "Gerade stark beanspruchte Weichen brechen immer wieder", erklärt ProBahn-Sprecher Lothar Ebbers.

    Auch die betroffene Strecke werde stärker beansprucht als andere: Die Gleise der Köln-Mindener-Linie werde von Personen- und Güterverkehr genutzt. Der Verschleiß sei dementsprechend höher. Das liege nicht nur an Länge und Gewicht der Güterzüge, sondern auch an ihrer technischen Ausstattung. Ein erhöhtes Gefahrenpotenzial durch die Finanznot der Bahn mag Ebbers aber nicht heraufbeschwören.