Herne. . Das Umweltamt stellte gestern seinen neuen Dienstwagen vor. Die Mitarbeiter fahren in Zukunft mit einem Elektroauto zu ihren Terminen. Ein Jahr lang läuft der Smart im Praxistest. Bei einer positiven Resonanz könnten weitere Ämter „unter Strom“ gesetzt werden.

Das Umweltamt stellte gestern seinen neuen Dienstwagen vor. Das wäre an sich keine Nachricht, doch in diesem Fall handelt es sich um ein Elektroauto - einen „Smart fortwo electric drive“. Mit dem Kleinwagen rollen nun die Mitarbeiter des Fachbereichs Umwelt zu ihren Terminen. Dabei folgt die Behörde dem Trend: Der Smart fährt zu 100 Prozent mit Strom. Auch das Gebäudemanagement hatte vor wenigen Wochen einen „Stromer“ vorgestellt.

Die Entscheidung für eine klimafreundliche Fortbewegung sei vor dem Hintergrund des Mobilitätskonzeptes des Umweltamtes gefallen, erläutert Gerd Werner, Fachbereichsleiter Umwelt. „Zuerst hatten wir drei Elektrofahrräder, sogenannte Pedelecs, angeschafft, die bei gutem Wetter praktisch ständig genutzt werden.“ Jetzt können die Mitarbeiter auch bei Regen Dienstfahrten elektrisch absolvieren.

Der Smart spart dabei 1,5 Tonnen CO2 im Jahr im Vergleich zum zweiten Dienstfahrzeug der Behörde, einem VW Golf. „Das steht der Stadt gut zu Gesicht“, finden Gerd Werner und auch der städtische Agenda-Beauftragte Thomas Semmelmann. Noch einen Vorteil habe der kompakte Smart: „Man umgeht das Parkplatzproblem in Herne.“ Diese Argumente sollen nun ein Jahr lang einem Praxistest durch die Angestellten standhalten - das Auto ist für drei Jahre geleast.

Bei einer positiven Resonanz wolle man mit dem Vorschlag, auch in andern Ämtern Elektroautos zu etablieren, auf die Verwaltung zugehen. Ob auf dem Parkplatz des Herner Oberbürgermeisters in Zukunft ein stromgetriebener BMW i3 anstelle der Limousine von Audi steht, bleibt abzuwarten.

„Optimal bei kurzen Strecken“

Doch was nützt das beste Elektro-Auto der Klimabilanz, wenn es mit Kohle-Strom betankt wird? „Die Aufladung des Smart erfolgt über eine Steckdose am Rathaus, welches Ökostrom bezieht“, erklärt Werner. Wer aber ganz sicher gehen wolle, müsse seinen Wagen mit Strom aus der eigenen Solaranlage betanken. In Herne müssen Besitzer von Elektroautos jedoch nicht nur auf die Steckdose in der heimischen Garage zurückgreifen: Die Stadtwerke haben inzwischen drei „Elektrotankstellen“, eingerichtet.

Eine kleine Kuriosität: Auch Besitzer eines Elektro-Smart brauchen eine Umweltplakette, trotz null Schadstoff-Emission. Gerd Werner schmunzelt: „Es könnte sich ja jeder einfach ,ich fahre mit Strom’, aufs Auto kleben.“

Der Fachbereichsleiter Umwelt sei zwar mit dem Smart sogar schon mit Tempo 135 über die Autobahn gefahren. Aber wirklich zähle die Kurzstreckentauglichkeit: „Herne ist eine übersichtliche Stadt., da ist so ein Elektroauto optimal“.