Herne. . Die Europawahlen in Herne - sie entwickelten sich weitgehend zum Spiegelbild des Bundestrends. Die SPD und die Alternative für Deutschland gewinnen deutlich hinzu. Der Fall der FDP setzt sich fort, die Piraten kommen auch Dank der Herner Stimmern wohl ins Europaparlament.
So konnte die SPD deutliche Zugewinne verzeichnen (von 37,7 Prozent 2009 auf 43,1 Prozent), die CDU verlor leicht und rutschte von 28,6 Prozent auf 26,2 Prozent. Auch die Grünen mussten Verluste hinnehmen. Sie kommen auf 7,5 Prozent, vor fünf Jahren waren es 9,2 Prozent. Ebenso im Trend liegt das Ergebnis der FDP. Auch in Herne setzte sich - bei den Europawahlen - der rasante und tiefe Fall der Freidemokraten fort. Nach 7,6 Prozent im Jahr 2009 schmolz ihr Stimmenanteil auf gerade mal 2,3 Prozent.
Dagegen tragen auch die Wähler in Herne zum guten Abschneiden der Alternative für Deutschland bei. 6,5 Prozent machten ihr Kreuz bei der AfD. Allerdings: Die Herner unterschieden zwischen Europa und Herne. Bei der Kommunalwahl liegt das Ergebnis der AfD unter dem der Europawahl.
Die Linke verlor in Herne Stimmen. 2009 landete sie bei 7,4 Prozent, diesmal waren es 6,2 Prozent. Die 1,7 Prozent, die in Herne den Piraten ihre Stimme gaben, trugen dazu bei, dass diese voraussichtlich mit einem Sitz im europäischen Parlament vertreten sein werden.
Erstaunlich: Die Wahlbeteiligung stieg stark - von 37,4 Prozent 2009 auf 44 Prozent. Damit liegt sie sogar höher als bei der Kommunalwahl...
Renate Sommer (CDU) räumte ein, das Ergebnis sei nicht so ausgefallen wie erhofft, aber die Voraussetzungen seien einfach durch die Abschaffung der Zugangshürde nicht gegeben gewesen. Hinzu komme sicher ein Martin-Schulz-Effekt. Der Einzug der vielen kleinen Splitterparteien in das EU-Parlament werde die Arbeit sehr schwierig machen. Sommer, auf Platz 3 der CDU-Landesliste, wird wieder in das EU-Parlament einziehen.
„Auf EU-Ebene haben wir unser Ziel erreicht, stärkste Fraktion zu werden“, kommentierte die Herner CDU-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Ingrid Fischbach die EU-Wahl. Im Hinblick auf das Herner Ergebnis tue es natürlich immer weh, einen guten Wahlkampf gemacht zu haben und trotzdem zu verlieren.Das liege sicher auch an den kleinen Parteien, die Stimmen weggenommen hätten. Renate Sommer sei so Leidtragende der Karlsruher Entscheidung, die Zugangshürde zum Parlament abzuschaffen.
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