Zur Diskussion über die Städtepartnerschaft zwischen Herne und Hénin-Beaumont erreichte uns eine Stellungnahme von Horst Schulze aus Horsthausen - originellerweise auf Französisch! Schulze (61) gehörte nach eigenen Aussagen als Schüler der Realschule Strünkede in den 1960er Jahren zu den ersten Austauschschülern in der französischen Partnerstadt. Später war Horst Schulze als Lehrer der Gesamtschule Wanne-Eickel eingebunden. Seine exzellenten Französischkenntnisse erwarb er vor allem im Kongo, wo er acht Jahre unterrichtete und eine Lehrerfortbildung aufgebaut hat. Er schreibt:

„Au début de ce jumelage avec Hénin-Beaumont beaucoup des Français ont eu un même problème avec des Allemands, venant d’un pays qui avait deux fois dévasté leur région. Mais les Français se sont débarrassé de leur ombre et ont commencé le jumelage. Maintenant nous Allemands sont dans une situation pareille. Acceptons le jumelage et continuons avec les relations, même si les représentants nous ne plaisent pas. Il s’agissait d’une élection démocratique et ce n’est pas à nous, de dicter les Français comment voter. Surtout c’est l’art diplomatique de garder le contact même avec des personnes antipathiques ou bien ennemies. Cette aptitude j’attends aussi des dirigeants de ma ville Herne.“

Übersetzt ins Deutsche: „Zu Beginn dieser Städtepartnerschaft mit Hénin-Beaumont hatten viele Franzosen dasselbe Problem mit den Deutschen, entstammten diese doch einem Land, das zwei Mal ihre Region verwüstet hatte. Aber die Franzosen haben sich von diesem Schatten befreit und sind die Partnerschaft eingegangen. Nun sind wir Deutschen in einer ähnlichen Situation. Lasst uns die Partnerschaft akzeptieren und die Beziehungen fortsetzen, auch wenn die Repräsentanten uns nicht gefallen. Es hat eine demokratische Wahl stattgefunden und es ist nicht an uns, den Franzosen vorzuschreiben, wie sie wählen sollen. Es gehört zur diplomatischen Kunst, mit unbequemen oder feindlichen Personen umgehen zu können. Diese Fähigkeit erwarte ich auch von den Verantwortlichen meiner Stadt Herne.“
(Übersetzung WAZ- Redaktion)