Das Sozialticket des VRR ist auch in Herne nicht unbedingt ein Verkaufsschlager. Zwar konnte der Absatz durch die HCR im vergangenen Jahr um 500 Stück auf 1500 Tickets monatlich erhöht werden, von den angepeilten 4000 Stück der Bedarfs-Prognose aus dem Jahr 2011 ist das aber noch weit entfernt. „Unsere Erwartungshaltung lag zwar höher, aber wir sehen eine steigende Tendenz“, sagt Reinhard Lüttenberg (HCR) auf WAZ-Anfrage.
Die Bogestra, die sich in Herne an den Ticketverkäufen beteiligt, sieht die Tendenz positiv: „Das Ticket wird immer mehr angenommen, das zeigen unsere Zahlen“, sagt Pressesprecher Christoph Kollmann. Der Verkauf sei um circa 31 Prozent gestiegen, von monatlich 135 im Schnitt im Jahr 2012 auf durchschnittlich 178 Tickets im Jahr 2013.
„Für Hartz-IV-Empfänger, die monatlich nur 20 Euro für den ÖPNV zur Verfügung haben, ist das Ticket viel zu teuer“, meint Daniel Kleibömer von der Linkspartei. „Außerdem halte ich das Argument, dass das Ticket nicht günstiger angeboten werden kann, für nicht zutreffend“, sagt der Sprecher der Linken weiter. Selbst wenn der Preis gesenkt werde, entstehe nur eine marginale zusätzliche Belastung für die Landeskassen. Und: Verluste würden durch die öffentlichen Zuschüsse ausgeglichen. 15 Euro sollte das Ticket kosten, so Kleibömer. Zumindest auf 22,50 Euro müsse der Ticketpreis fallen, ergänzt er. Er verweist auf das Beispiel Dortmund: Dort seien nach der Verdopplung des Ticketpreises nur knapp halb so viele Tickets verkauft worden.
Über mögliche Preisänderungen des Tickets werde die politische Ebene im Sommer beraten, so Sabine Tkatzik vom VRR.