Herne. . Beim Einkauf im Penny-Markt an der Vinckestraße vergaß eine Hernerin, auf dem Parkplatz eine Parkscheibe ins Auto zu legen. Gegen den Bußgeldbescheid legte sie Widerspruch bei der zuständigen Firma ein - und erlebte Monate später eine böse Überraschung.

Ein Bußgeld in Höhe von 30 Euro sind Iris Holtkamp im Oktober 2013 in Rechnung gestellt worden, weil sie beim Einkauf im Penny-Markt an der Vinckestraße vergessen hatte, auf dem Parkplatz des Discounters wie vorgeschrieben eine Parkscheibe in ihr Auto zu legen. Als Stammkundin von Penny protestierte sie gegen die von der privaten Gesellschaft „Park & Control“ (Berlin) verhängten Strafe - zunächst mit Erfolg, doch dann gab es für die Hernerin ein böses Nachspiel.

Wie berichtet, hatte die Rewe-Gruppe (zu der Penny gehört) im Oktober gegenüber der WAZ erklärt, dass der Kundin „aus Gründen der Kulanz“ die 30 Euro erstattet werden sollen. Vorausgesetzt, die Hernerin könne nachweisen, dass sie während der Parkdauer bei Penny eingekauft habe.

Den Kassenzettel hatte Iris Holtkamp noch, wollte aber zunächst die Antwort auf ihren Widerspruch abwarten, den sie bei dem im Auftrag von Rewe tätigen Unternehmen Park & Control eingereicht hatte. Denn: Auch die Höhe des Bußgeldes ging ihr mächtig gegen den Strich. „Die Stadt verhängt für solche Parkvergehen nur 15 Euro“, sagt sie.

Mehr als vier Monate blieb ihr Widerspruch unbeantwortet. Und auch der Versuch, telefonisch mit Park & Control in Kontakt zu treten, sei mehrfach gescheitert, berichtet Iris Holtkamp.

Knapp fünf Monate nach dem Vorfall erhielt sie schließlich Post — allerdings nicht von Park & Control, sondern vom „S/F/G Forderungsmanagement“ (Geschäftsbereich: Parkrauminkasso). In dem Brief wurde sie aufgefordert, umgehend 53,03 Euro (inklusive Mahnkosten, Zinsen und Gebühren) auf das Konto von Park & Control zu überweisen. Andernfalls werde eine Anwaltskanzlei eingeschaltet. Und als wäre das nicht alles schon überraschend genug für Iris Holtkamp: „In dem Brief wurde auch noch ein falsches Autokennzeichen angegeben“, sagt sie.

Rewe will Sachverhalt klären

Die Hernerin wurde daraufhin direkt bei der Rewe-Gruppe in Köln vorstellig und schilderte den Fall. Kurz darauf teilte eine Rewe-Mitarbeiterin ihr telefonisch mit, dass das Verfahren eingestellt werde. Das erhielt sie dann auch Schwarz auf Weiß von Park & Control – mit der Bitte, „die Ihnen entstandenen Unannehmlichkeiten zu entschuldigen“.

„Sehr positiv“ findet Iris Holtkamp die Reaktion von Rewe, kritisiert aber das Vorgehen von Park & Control aufs Schärfste. Auf WAZ-Anfrage erklärte die Rewe-Gruppe, dass man mit dem Dienstleister Kontakt aufnehmen werde, um zu sehen, „was in diesem Einzelfall nicht funktioniert hat beziehungsweise wie sich der Sachverhalt aus seiner Sicht darstellt“. Bisher habe Park & Control „zuverlässig“ gearbeitet, erklärt Rewe-Sprecher Andreas Krämer.