Herne.. Die Energiewende ist ein riesiges Projekt, doch sie kommt nur voran, wenn sich auch die kleinen Rädchen drehen. Als so ein kleines Rädchen könnte man die Scheibe Stahl-Service GmbH bezeichnen, die ihren Sitz im Industriegebiet Friedrich der Große hat.
Die Energiewende ist ein riesiges Projekt, doch sie kommt nur voran, wenn sich auch die kleinen Rädchen drehen. Als so ein kleines Rädchen könnte man die Scheibe Stahl-Service GmbH bezeichnen, die ihren Sitz im Industriegebiet Friedrich der Große hat.
Erneuerbare Energien spielen bei dem Brennbetrieb bereits seit 1995 eine zentrale Rolle, also schon zu einer Zeit, als der Begriff Energiewende noch gar nicht geprägt war. Seit fast 20 Jahren schneidet Scheibe-Stahl Bleche zurecht, die später als Bodenplatte bei einem bestimmten Land-Windmühlentypen von Siemens Verwendung finden. Die Fertigung geschieht zum größten Teil maschinell in der Produktionshalle direkt am Rhein-Herne-Kanal. Es mag zwar nur ein kleiner Schritt in der gesamten Fertigungskette sein, doch für die Stahlproduzenten ist dieser zu aufwändig, also profitiert Scheibe. „Der Siemensanteil ist für unsere Auslastung und für unseren Umsatz sehr wichtig“, erläutert Arnd Scheibe, der gemeinsam mit seinem Vater Arnold den Betrieb in der 90er-Jahren gegründet hat. Scheibe-Stahl ist ein Beispiel dafür, dass die alten, traditionellen Industriezweige einen hohen Anteil am Wachstum von Wind- und Sonnenstrom haben.
Zu Wasser und zu Land
Und der Betrieb mit seinen 33 Mitarbeitern ist ein Beispiel dafür, dass auch im tiefen Festland die Nordsee eine wirtschaftliche Rolle spielen kann. Scheibe-Stahl schneidet auch Bleche für Windkraftanlagen, die auf dem offenen Meer installiert werden. „Wir fertigen Teile, die später unter der Wasseroberfläche verschwinden“, sagt Arnd Scheibe. Zwei Projekte stehen zurzeit besonders im Fokus: Godewind und Gemini. Bei Godewind handelt es sich um einen Windpark, der 2015 rund 33 Kilometer nördlich von Norderney mit 55 Anlagen errichtet werden soll, darüber hinaus wird Godewind II mit 42 Anlagen geplant. Beim niederländischen Gemini-Projekt ist die Installation von 150 Turbinen vorgesehen.
Diese Zahlen offenbaren, welchen hohen Anteil am Umsatz die Windkraft für Scheibe-Stahl hat. Doch Sicherheit, dass dies so bleibt, hat Scheibe nicht. Er muss immer ein Auge auf die politischen Entscheidungen in Berlin haben. Eine Änderung der Förderrichtlinien für Erneuerbare Energien kann einen Boom lähmen. Außerdem sei in den vergangenen Jahren die Zahl der Anbieter gestiegen, „es gibt eher zu viele Brennbetriebe“.
Für 2014 ist Scheibe entspannt. Zusätzlich zur Fertigung der Windkraftanlagenteile schneidet Scheibe Rahmenteile für Pressen zurecht. „Wir sind das nächste halbe Jahr voll ausgelastet.“