Maler- und Lackierermeister Ingo Sieger gibt Tipps, wie man sein Auto nach dem Winterwieder blitzblank bekommt. Die Stadt sagt, an welchen Straßen Bürger ihr Fahrzeug waschen dürfen
Herne. Ein ordentlicher Regenguss tut es manchmal ja auch – und schon ist das Auto wieder sauber. Etwas gründlicher wünschen es sich nicht nur anspruchsvolle Autobesitzer dagegen gerade im Frühling – der Jahreszeit, in der die ersten Sonnenstrahlen den Blick auf jedes Staubkorn nach den Wintermonaten freilegen. Eine Fahrt durch die Waschanlage ist nicht immer jedermanns Sache und geht auf Dauer auch ins Geld.
Warum also nicht selbst zu Eimer, Schwamm und Schlauch greifen? Doch dürfen Autofahrer ihren Pkw auf der Straße waschen? „Das kommt ganz darauf an, ob die Straße an die städtische Kanalisation angeschlossen ist“, sagt Jürgen Padligur, Abteilungsleiter Fachbereich Umwelt. Generell gelte: Gewaschen werden dürften an Privatfahrzeugen lediglich die Scheiben und die Karosserie. „Motor- und Bodenwäschen sind verboten“, weiß Padligur. Gleiches gelte für das Säubern auf Rasen- oder Schotterflächen.
Ausdrücklich erlaubt sei die Autowäsche auf Straßen, die ans Mischwassernetz angebunden sind. Hier wird das anfallende Abwasser zu einer Kläranlage geleitet und dort gereinigt. „Straßen dagegen, die ans Regenwassernetz angeschlossen sind, sollten nicht zusätzlich belastet werden.“
In diesem Fall würde der Dreck ins Grundwasser gelangen. Schließlich lande zuletzt nicht nur der Staub des Wagens in der Kanalisation, sondern eben auch der Schmutz der Straße.
Genaue Informationen darüber, an welches Netz welche Straße angebunden ist, geben Stadt und Stadtentwässerung. Die Stadt nennt auch Beispiele (siehe Textende).
Schwamm und Spülmittel
Bleibt noch eine entscheidende Frage: Wie bekomme ich den Wagen blitzeblank? „Im Prinzip reichen schon ein ganz normaler Schwamm und Spülmittel“, weiß Karosserie- und Lackexperte Ingo Sieger. Allerdings auch hier mit den städtischen Einschränkungen. Weniger sei auch beim Spülmittel mehr, sonst bestehe Rutsch- und somit Unfallgefahr. „Verboten gehören bei der Autowäsche Fliegenschwämme, sowohl für die Fenster als auch für den Lack“, betont Autoexperte Sieger. Wichtig sei es vor allem, den Wagen vor der Autowäsche gründlich mit dem Schlauch abzuspritzen, damit weder Staub noch kleine Steine den Lack zerkratzen könnten. „Hartnäckiger Vogelkot oder Baumharz lässt sich prima mit kochend heißem Wasser und Spülmittel vorab einweichen.“