Viermal innerhalb von drei Wochen ist das Shoah-Mahnmal auf dem Willi-Pohlmann-Platz von Unbekannten beschädigt und beschmiert worden, die letzten beiden Vorfälle haben sich am 8./9. März und am 11. März ereignet (wir berichteten). Bei der Suche nach dem oder den Tätern tappt die Polizei nach wie vor im Dunkeln. Die Staatsanwaltschaft Bochum teilte am Montag auf Anfrage der WAZ mit, dass das Ermittlungsverfahren wohl in ein bis zwei Wochen eingestellt werde: „Es gibt zurzeit keine konkreten Hinweise“, so Oberstaatsanwalt Christian Kuhnert.
Keinen neuen Sachstand gibt es auch bei der Stadt: Man müsse den internen Klärungsprozess abwarten, so OB Horst Schiereck zur WAZ. Sowohl technische und finanzielle als auch denkmalpflegerische Aspekte spielten eine Rolle. Nachgedacht wird u.a. über eine Videoüberwachung. Bettina Szelag (CDU) regte darüber hinaus eine Verlegung des Mahnmals „an einen stärker frequentierten Ort“ an.
Den Erhalt des Denkmals hat bisher niemand in Frage gestellt. „Die Beschmutzungen sprechen für sich: Das Mahnmal ist so notwendig wie nie“, so Schiereck. Die Gedenkstätte werde aber zunächst eingezäunt bleiben, kündigte er an. Allein schon deshalb, weil die Stadt ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen müsse. Gesplitterte Okulare auf der Steinplatte stellten eine Unfallgefahr dar.
Das Shoah-Mahnmal wurde im Januar 2010 eingeweiht. Es erinnert an das Schicksal von 400 Menschen, die von den Nazis verfolgt und ermordet wurden.