Herne. . Wer es tagsüber bisher nicht ins Archäologiemuseum geschafft hat, hatte am Freitagabend die Gelegenheit, das Verpasste sogar kostenlos nachzuholen: Die LWL-Einrichtung lud zur Museumsnacht bis um 24 Uhr. Neben den Ausstellungsführungen hatten sich die Verantwortlichen allerlei Programm einfallen lassen.

Zu einer Nacht zwischen Faustkeilen aus der Eiszeit, Schmuck aus der Bronzezeit und Kerzen einer frühmittelalterlichen Kirche lud das LWL-Museum für Archäologie am Freitag ein. Neben der Dauerausstellung zur westfälischen Geschichte war die Sonderausstellung „Uruk - 5000 Jahre Megacity“ geöffnet. Dort erlebten die Nachtschwärmer Führungen im Halbstundentakt mit Erläuterungen zu Uruk, einer der ersten Metropolen der Menschheitsgeschichte.

„Kurz vor Beginn der Museumsnacht standen draußen kaum Leute, aber als wir die Türen geöffnet haben, strömte eine ganze Menge hinein“, sagte Michael Lagers, wissenschaftlicher Referent des Museums. Um die späte Besuchszeit bunt und abwechslungsreich zu gestalten, hatte das Museumsteam ein attraktives Mitmachangebot auf die Beine gestellt. Unter Anleitung von Experten konnten die Besucher etwa in einer Schreibwerkstatt lernen, ihren Namen in chinesischen Lettern zu schreiben oder einen Blick für kalligraphische Feinheiten zu entwickeln. Anziehungspunkt für Familien war das Zaubertöpfern auf Drehscheiben mit Keramikdesigner Thomas Benirschke. Zudem standen eine musikalische Lesung, das Brettspiel „Siedler von Catan“ im Spielmobil und viele Infomöglichkeiten auf dem Programm. Die Gruppe „Walking Blues Prophets“ aus Münster musizierte als mobiler Spielzug in den Räumen.

„Bis 22 Uhr haben wir 1200 Besucher gezählt“, zog Josef Mühlenbrock als Museumsleiter ein Zwischenfazit. „Damit sind wir aktuell sehr zufrieden. Wir gehen davon aus, dass die Ausstellung, ähnlich wie in den vergangenen Museumsnächten der letzten Jahre, wieder auf 2000 Besucher bis 24 Uhr kommen wird.“

Auf die Nacht im Museum ließen sich unter anderem Bianca Batsch und Mirko Cegledi aus Dortmund ein. „Bislang hatten wir nur von dem Museum gehört, es aber noch nicht besucht. Die Anfahrt hat sich gelohnt. Gerade die Sonderausstellung hat uns sehr gut gefallen. Erfreulich, dass man eine so interessante Ausstellung nicht nur in einer Stadt wie Berlin findet, sondern ganz in der Nähe im Ruhrgebiet.“