Der gestohlene Meisterring des Fußball-Oberligisten Westfalia Herne ist wieder aufgetaucht. Ein Herner Juwelier, so Polizeisprecher Axel Pütter zur WAZ, hat ihn von einer Frau angekauft, offenbar ohne zu wissen, dass das Stück gestohlen war. Die Frau, die den gestohlenen Ring verkaufte, steht nun im Mittelpunkt der Ermittlungen.

Rückblick: Bei einem Einbruch in der Nacht zu vergangenem Freitag wurden aus der Geschäftsstelle des traditionsreichen Vereins nicht nur Geld und ein Laptop entwendet, sondern auch der goldene Meisterring (die WAZ berichtete). Alle Spieler jener legendären Elf, die im April 1959 die Sensation perfekt machten und mit Westfalia Westdeutscher Fußball-Meister wurden, erhielten das Schmuckstück mit der Gravur „SCW 04 Westmeister 58/59“. Einen Ring verwahrte der Club zuletzt in einem Schrank in der Geschäftsstelle auf, und den nahmen die Unbekannten bei ihrem Einbruch mit.

Nun die für den Verein gute Nachricht: Der Ring ist wieder da. Ein Herner Juwelier, so berichtete Polizeisprecher Pütter am Montag, meldete sich bereits am Freitagabend bei dem Club, nachdem er in den Medien von dem Diebstahl gehört hatte. Westfalia-Chef Sascha Loch suchte den Juwelier daraufhin auf, nahm den Ring unter die Lupe und bestätigte, dass er es sich um den vermissten Meisterring handelte. Außerdem informierte Loch die Polizei. Die hatte anschließend keine große Mühe, die Verkäuferin des gestohlenen Kleinods zu ermitteln. Da Juweliere verpflichtet seien, bei entsprechenden Ankäufen die Daten des Verkäufers von dessen Personalausweis abzuschreiben, hätten die Beamten leichtes Spiel gehabt, so Polizeisprecher Pütter weiter.

Verzicht auf Finderlohn

Zu Geld gemacht habe demnach eine Hernerin, Jahrgang 1963, das Schmuckstück. Wie viel Geld sie von dem Juwelier erhielt, sagt die Polizei noch nicht. Nur so viel: Der Ankäufer, so Westfalia-Sprecher Bernd Faust, will auf den vom Verein ausgelobten Finderlohn in Höhe von 1500 Euro verzichten.

Derzeit werde ermittelt, ob die Frau in die Westfalia-Geschäftsräume am Westring in Herne eingebrochen ist oder zumindest wissentlich Hehler-Ware verkauft hat.