Herne. . Er bezeichnet sich selbst als „Hobbit auf Speed“. 1,62 Meter groß und immer kurz vor dem Explodieren, brachte Hennes Bender in den Flottmann-Hallen, was das Publikum von ihm erwartete. Er macht Comedy aus allem, was ihn aufregt. „Klein/Laut“ heißt deshalb auch sein neues Programm.

„Hallo Herne!“ Wie aus dem Bühnen-Boden gewachsen steht Hennes Bender plötzlich vor dem überrumpelten Publikum in den Flottmann-Hallen. Der Comedian aus Bochum ist schnell und direkt, klein und laut, und er setzt sich unter Hochdruck.

Bender gibt den dauer-aufgeregten „Hobbit auf Speed“, er macht Comedy mit allem, was ihm auf die Nerven, pardon, auf den Sack geht: Ein bisschen Politik und Medienschelte, viel Alltägliches, was dem Comedian so auffällt bei Besuchen im Discounter oder Media-Markt. Das ist manchmal ein bisschen schlicht gestrickt und manchmal etwas angestrengt, vom Taxi zum Metaxa, von Iron Maiden zu Iran meiden, aber der quirlige Lockenkopf mit dem nie stillstehenden Mundwerk trifft bei den Besuchern zielsicher den Nerv, und so verbringt man im voll besetzten Saal vergnügt den Abend miteinander.

Das Publikum quietscht vor Vergnügen, wenn der leicht rundliche Bender den Untersuchungsbericht seines Arztes zitiert: Der dort festgestellte „leicht adipöse Habitus“ weckt sofort sein Misstrauen, stattdessen könnte er mit einem deftigen „Du fette Sau“ problemlos umgehen. So etwas kommt an bei Bender-Fans, wohl nicht nur im Ruhrgebiet. Wenn der Comedian darüber sinniert, dass er die falschen Unterhosen zur aktuellen Außentemperatur gewählt hat, ahnt man, dass nun Witze aus den unteren Regionen an der Reihe sind. Aber er belässt es bei einem Gag über das Schließmuskeltraining bei flatulenzgeplagten Männern, die derben Knalleffekte überlässt er an-deren Bühnen-Kollegen, obwohl auch Bender irgendwann mit einem rosa Dildo in der Hand vor dem Publikum steht.

Starke Parodie des „Grafen“

Die persönliche Note erhält Hennes Benders leicht verdauliches Programm durch sein vielseitiges Stimmtalent. Eine starke Szene gelingt dem Komiker mit seiner Parodie des Grafen, der Zentralfigur der Musikband „Unheilig“. Mit Vergnügen und großer Geste führt der kleine Mann die vermeintliche Bedeutungsschwere der großen Worte in die Inhaltsleere zurück, aus der sie kommen.