Herne. . In Sachen Nutzungserweiterung für den Hof Waning in Herne warnen Anwohner jetzt vor einer Verschärfung der Verkehrssituation und dringen auf Anpassung der Pläne. Sie haben einen Brief an die Politiker geschrieben und kritisieren die Stadt.

Die geplante Änderung der Außenbereichssatzung für den denkmalgeschützten Hof Waning löste in Teilen der Politik Widerspruch aus. Nun melden sich auch Bürger kritisch zu Wort, die auf der Lange Straße, also im Umfeld des Hofs, wohnen. Sie weisen darauf hin, dass es bereits zahlreiche Verstöße von Verkehrsteilnehmern gebe. Nun drohten weitere erhebliche Verschlechterungen, sagt Björn Pinno.

Brief an die Ratsfraktionen

„Die verkehrliche Situation ist bei der Änderungssatzung nicht berücksichtigt worden“, beklagt der 43-Jährige, der mit seiner Familie auf der Lange Straße wohnt. Die Erlaubnis zur Aufnahme einer Schankwirtschaft und eine Ausweitung des Seminarbetriebs, so in der Änderungssatzung festgeschrieben, würde „zwangsläufig zu einer erheblichen Zunahme des Autoverkehrs“ im Bereich des Landschaftsschutzgebietes führen. Dem müsse in der Planung Rechnung getragen werden.

„Wir haben bereits jetzt in der Lange Straße einen regen Durchgangsverkehr“, sagt Pinno. Unzulässigerweise, denn: Es herrsche ein Durchfahrtsverbot bzw. eine Anlieger-frei-Regelung. Trotzdem passierten in Stoßzeiten rund 20 Fahrzeuge die schmale Straße, häufig mit zu hoher Geschwindigkeit. Die Reiterhöfe seien häufig das Ziel, aber auch der an der Oestrichstraße gelegene Hof.

Auf der Lange Straße wohnten Eltern mit kleinen Kindern, aber auch zahlreiche ältere Menschen. Diese würden durch den Verkehr bereits jetzt erheblich eingeschränkt bzw. gefährdet. Der Fachbereich Öffentliche Ordnung sei bereits mehrfach auf die Missstände hingewiesen worden. „Es gab bisher keine Reaktion“, so Pinno.

Anwohner sammelt Unterschriften

Es gehe ihm nicht um die Verhinderung der Außenbereichssatzung, sondern um eine weitere Prüfung und Anpassung der Pläne, betont Björn Pinno.

Der Anwohner der Lange Straße sammelt zurzeit Unterstützungsunterschriften seiner Nachbarn, die er dann der Politik überreichen will.

Der Hauptausschuss berät am Dienstag, 18. März, über die neue Satzung. Der Beschluss soll am 25. März im Rat erfolgen.

Gescheitert sei er aktuell auch bei dem Versuch, mit der Stadt über die Satzung ins Gespräch zu kommen. Ihm sei vor einer Woche durch eine Mitarbeiterin von Planungsamts-Chef Wixforth ein Rückruf zugesagt worden. Dieser sei aber bis heute nicht erfolgt. Er habe in Bochum als Journalist häufig mit der dortigen Verwaltung zu tun, sagt Pinno. Ein solch bürgerunfreundliches Verhalten wie in Herne sei ihm dort nicht begegnet.

In einem Brief an die Fraktionen von SPD, CDU und Grünen bittet der Anwohner darum, mit Blick auf die drohende Verschärfung der Verkehrssituation Einfluss zu nehmen und die Änderungssatzung entsprechend anzupassen. Und: Es wäre wünschenswert, wenn die Stadt die bestehende Verkehrsregelung konsequent umsetzen würde. Vor Jahren habe es eine Schranke auf der Lange Straße gegeben, die aber entfernt worden sei. Eine solche Sperre wäre noch immer eine denkbare Lösung, so Pinno.