Bochum/Herne. . Massenhaft gefälschte Waren, so las sich die Anklage, haben drei Herner über das Internet verkauft. Vor Gericht blieb von den Vorwürfen nicht mehr viel übrig: Ein Angeklagter erhielt eine Geldstrafe, bei den anderen wurde das Verfahren eingestellt.

Die Anklage hatte es in sich: Monate­lang sollte ein Trio aus Herne gefälschte Marken-Artikel über das Internet verkauft haben. Einer der drei Männer wurde am Dienstag auch verurteilt. Die Geldstrafe: 1800 Euro (90 Tagessätze).

Das Angebot konnte sich offenbar sehen lassen. Auf der Internet-Auktions-Plattform Ebay wurden zwischen 2009 und 2010 fast ausschließlich edle T-Shirts angeboten – und das gleich massenhaft. Ursprünglich war von fast 700 Fällen der Marken-Piraterie die Rede. Schaden laut Anklage: knapp 26 000 Euro.

Anzeige der Herstellerfirma

Die drei Herner – zwei Männer (43 und 44) und eine Frau (39) – waren nach einer Anzeige der echten Herstellerfirma in das Visier der Fahnder geraten.

Vor Gericht taten sich dann allerdings gleich mehrere Probleme auf. Da die Staatsanwaltschaft längst nicht für alle Produkte ein Gutachten über die Ähnlichkeit eingeholt hatte, blieben am Ende nur noch etwas über 20 Piraterie-Fälle übrig. Doch am Amtsgericht stieß das Verfahren am Dienstag nicht gerade auf großes Interesse. „Bei Markengesetzverstößen bricht es mir nicht so furchtbar das Herz“, sagte der Richter im Prozess und klappte die Akte schnell wieder zu.

Gegen zwei der Angeklagten wurde das Strafverfahren komplett eingestellt, der älteste wurde dann aber doch noch verurteilt. Allerdings nur, weil er für T-Shirt-Geschäfte keine Umsatzsteuer gezahlt hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen die Ruck-Zuck-Erledigung keine Einwände gehabt.