Herne.. Die Stadt Herne plant einen Naturpark im Stadtteil Sodingen. Das Naherholungsgebiet soll in den nächsten Jahren zwischen der Straße An der Linde und der Castroper Straße entstehen. Mit Tieren, Obsthainen, einer Feuchtzone und einer „Wildnis für Kinder“.
In Sodingen soll in den kommenden Jahren ein Naturpark entstehen. Genutzt werden sollen dafür die Ackerflächen, aber auch die angrenzenden Brachen zwischen der Straße An der Linde und der Castroper Straße. Das künftige, rund 15 Hektar große Naherholungsgebiet, sagt Heinz-Jürgen Kuhl, Leiter des städtischen Fachbereichs Stadtgrün, werde „ein ganz wichtiger Baustein der Grünkonzeption in dieser Stadt“.
Rückgrat des geplanten Naturparks, so die Pläne der Stadtverwaltung, ist ein Weg von Nord nach Süd, eine Verbindung zwischen Castroper Straße und der An der Linde mitten durch das Areal; er soll an das benachbarte Naturschutzgebiet Voßnacken und den angrenzenden Stadtteilpark Mont-Cenis angebunden werden.
Zeitliche Verzögerung
Neben mehreren Baumreihen sind auf der künftigen Grünfläche unter anderem zwei Obstbaumhaine geplant, außerdem eine Feuchtzone mit Gras- und Staudenarten sowie ganz im Norden eine Naturerfahrungsfläche als „Wildnis für Kinder“, ein Projekt der Biologischen Station Ruhrgebiet. Neben einer Fläche für Natur- und Artenschutz mit Gehölzpflanzen und angesiedelten Tieren, darunter etwa Pferde und das schottische Highland-Rind, soll es unter anderem auch eine Wiese etwa zum Ballspielen, aber auch eine Fläche mit Schattenbäumen und Sitzgelegenheiten zum Verweilen, geben. Der Naturschutz, sagt der städtische Fachbereichsleiter Kuhl, soll auf dem Areal im Vordergrund stehen.
Zum Zeitplan und zu den Kosten kann er noch nichts sagen. Hintergrund ist unter anderem das Aus für die Klimaschutzsiedlung An der Linde; SPD und Grüne haben das Projekt zuletzt bekanntlich beerdigt (siehe auch Zweittext). Weil für die Wohnbebauung ein Teil der Ackerfläche versiegelt worden wäre, waren zügige Ausgleichsmaßnahmen in dem Park gleich nebenan vorgesehen. Nun, so Kuhl, müsse geschaut werden, ob Kompensationsmaßnahmen durch andere Versiegelungen in der Stadt auf der Fläche erfolgen könnten. Der Verwaltungsmann geht davon aus, dass der Park nun „zeitlich verzögert“ entsteht: „Stück für Stück“ in den kommenden Jahren, Startschuss könnte sein mit dem Beginn der Bauarbeiten für das neue Wohngebiet an der Castroper Straße.
Lob vom BUND
Hiltrud Buddemeier, Chefin des Naturschutzbundes BUND in Herne, begrüßt die Pläne für den Naturpark. Ein solcher Park, sagt sie zur WAZ, würde im Vergleich zum Acker „eine deutlich Aufwertung“ bedeuten. Auch wenn die in Herne wenigen Ackerflächen deutlich schrumpfen würden, sei der Erholungswert durch einen Naturpark doch wichtiger. Dass der Park nicht in einem Guss entsteht, sieht sie gelassen: „Er muss ja nicht in einem Jahr fertig sein.“