Herne . Die Nutzung von Mobiltelefonen ist an Schulen fast überall nicht erlaubt. Doch es gibt Ausnahmen – und Schüler, die heimlich die Tasten drücken. Wenn sie dabei erwischt werden, drohen Konsequenzen. Oft müssen die Eltern das Handy dann an der Schule abholen.

Ein Punkt in Flensburg und 40 Euro Strafe kostet das Handy am Steuer. Ähnlich drastisch reglementieren Schulen zwar nicht den Gebrauch des Mobiltelefons. Ein generelles Handyverbot, samt Strafen, verhängen aber fast alle.

Das wird den Schülern nicht selten schon bei der Anmeldung mitgeteilt und zwischen Schule und Erziehungsberechtigten vereinbart. Abgestimmt sind diese Regeln auch mit der Schülerkonferenz. Trotzdem halten sich nicht immer alle Schüler daran: „Bei uns gibt es eine riesige Missbrauchsquote“, sagt Uwe Scholle, Schulleiter der Realschule Sodingen. „Überwiegend, wenn die Schüler nachmittags von der Mittagspause in die Schule schwappen.“ Konsequenz sei das Einsammeln der Mobiltelefone, die dann von den Eltern abgeholt werden müssten. „Wir zeigen den Eltern auch teilweise, was die Kinder mit ihren Handys verschicken“, ergänzt Scholle. Die Schule gehe das Thema so rigoros an, weil Imponiergehabe, Neid und Diebstähle teils ein Problem seien. Vorsorglich fanden an der Realschule bereits zwei „Cybertage“ statt, an denen ein Präventionsteam der Polizei über die Risiken in der mobilen Welt aufklärte.

Etwas gemächlicher geht es an anderen Schulen zu. Am Emschertal-Berufskolleg etwa müsse das Telefon während des Unterrichtes ausgeschaltet bleiben, in den Pausen sei es aber erlaubt, „da die Schüler über unser schuleigenes Onlinesystem individuelle Vertretungspläne abrufen können“, sagt Rektor Sagorny.

Eigene Regelung für die Oberstufe

Das Gymnasium Eickel verbietet zwar die Nutzung von der ersten bis zur sechsten Schulstunde. „Ab der siebten Stunde dürfen die Schüler das Gelände verlassen und dann steht es ihnen frei“ , sagt Rektorin van Merwyk. Eine Ausnahme gebe es für die Oberstufenschüler, die in einem separaten Raum den ganzen Tag ihre Mobiltelefone nutzen dürften.

Da auch die Kleinsten bereits mobil unterwegs sind, haben selbst die Grundschulen ihre eigenen Regeln. „Die Kinder dürfen ein Telefon in der Tasche haben. Vor allem diejenigen, die weiter weg wohnen, um ihre Eltern nach dem Unterricht erreichen zu können“, erklärt Monika Müller, Schulleiterin der Grundschule Berliner Platz. „Durchschnittlich haben in einer Klasse von 30 Kindern etwa acht, neun ein eigenes Handy.“

Das Mobiltelefon, insbesondere das Smartphone, in Zukunft mit in den Unterricht einzubeziehen, diese Überlegung ist in den Schulen bislang nicht angekommen.