Herne. . Zwei Wochen vor dem Finale des Herner Wettbewerbs „Tegtmeiers Erben“ erfuhr der gebürtige Gelsenkirchener, dass er im März 2014 den Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte Kabarett bekommen sollte. Um so mehr freute sich der Künstler, dass er in Herne auch noch einen Publikumspreis abräumte.

HG Butzko kehrt am Mittwoch nach Herne zurück, wo er vor knapp drei Monaten im Kulturzentrum mit dem Publikumspreis von „Tegtmeiers Erben“ ausgezeichnet worden ist. Im März nimmt der aus Gelsenkirchen stammende Kabarettist außerdem den Deutschen Kleinkunstpreis entgegen. WAZ-Mitarbeiter Tobias Mühlenschulte sprach mit Butzko.

Herr Butzko, freuen Sie sich auf ihre Rückkehr nach Herne?

HG Butzko: Natürlich! Dass ich als Gelsenkirchener bei Tegtmeiers Erben in Herne einen Kantersieg eingefahren habe, ist toll. Ich bin aufgeregt und frage mich, ob ich das wiederholen kann. Aber ich bin gut drauf und topfit!

Sie haben bei dem Wettbewerb den Publikumspreis gewonnen. Wäre Ihnen der Jurypreis lieber gewesen?

Ich habe ja 14 Tage vor Tegtmeiers Erben erfahren, dass ich im März dieses Jahres mit dem Deutschen Kleinkunstpreis in der Kategorie Kabarett ausgezeichnet werde. Deshalb war es mir viel wichtiger, in Herne den Publikumspreis zu gewinnen. Weil ich somit die Gewissheit habe, dass ich sowohl die Meinung von Fachjuroren als auch den Publikumsgeschmack treffen kann.

Wie und wo haben Sie davon erfahren, dass Sie mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet werden?

Butzko: Ich war in Basel und habe dort für drei Tage an der Kabarettbühne gespielt. Am Samstag zwischen 15.30 und 17.15 Uhr wurde ich vier Mal auf der Mailbox angerufen. Hallo? Spielte da wohl gerade Schalke? Hatte ich da wohl gerade was Besseres zu tun? Um 17.20 Uhr hat mich das Komitee dann aber erreicht und mich gefragt, ob ich den Preis annehmen werde.

Wie haben Sie reagiert?

Butzko: Nach einem dezenten Schweißausbruch ist mir ein „Ach, du Scheiße“ rausgerutscht. Damit hatte ich zugesagt. Ich war überrascht, ich hatte nicht damit gerechnet. Es gibt pi mal Daumen 500 Kabarettisten und Ensembles im deutschsprachigen Raum. Der Deutsche Kleinkunstpreis ist der deutsche Kabarett-Oscar, da geht nichts drüber. Das hat mein Vorgänger Helmut Schleich – der Gewinner von 2013 – so gesagt, und wer wäre ich, da widersprechen zu wollen?

Sind Sie eigentlich zuvor schon einmal für den Deutschen Kleinkunstpreis nominiert worden?

Butzko: Das erfährt man nicht. In der Jury sitzen 20 Fachleute aus dem deutschsprachigen Raum – Redakteure, Journalisten und Veranstalter aus dem Bereich Kabarett. Und jeder davon bringt einen Kandidaten ins Spiel.

Sie sind ja von Schalke über Düsseldorf nach Berlin gezogen . . .

Butzko: Als politischer Kabarettist muss man in der Hauptstadt leben. Und es ist eine Wohltat, von Düsseldorf nach Berlin zu ziehen. Vom Sozialgefälle her ist das der schönste Kontrast, den man erleben kann. Von der Denke, der Spreche und der Mentalität her bin ich aber immer Schalker geblieben. Das kriegt man nicht mehr raus.