Beim Infotag der Privatschule an der Wiescherstraße klärte InhaberMarkus Lülf interessierte Eltern über Unterricht am Tablet-PC auf.

Erst im vergangenen Sommer öffnete die neue Privatschule an der Wiescherstraße ihre Pforten für insgesamt 15 Schüler der Mittel- und Oberstufe, nun möchte sie noch mehr Wissenshungrige an den Constantiner Wald locken. Beim Infotag, der an diesem Samstag in der ehemaligen Waldschule stattfand, hatten interessierte Eltern von Kindern, die im kommenden Sommer eine weiterführende Schule besuchen, die Gelegenheit, sich mit Schule, Materialien und Lehrern vertraut zu machen. Wirklich viel los war am Samstag allerdings nicht.

Moderne Klassenräume

Dabei gewährte ein Blick in die neu gestalteten Klassenräume eine etwas andere Ansicht als die eines gewöhnlichen Klassenzimmers. Da stehen höhenverstellbare Hocker mit Lehne, Tische mit Fußablage und allen voran Tafeln, die nicht mehr mit Kreide beschrieben, sondern volldigitalisiert über ein Tablet-PC bedient werden. Whiteboards heißen sie. Kostenpunkt: 4000 Euro. „Es ist schon etwas exklusiv, möchte man da schon fast sagen“, meint Markus Lülf, Eigentümer der Privatschule. Recht hat er: Tafeln mit Berührungsfeld haben zur Zeit wohl die wenigsten Schulen.

Auch mit dem Konzept der „papierlosen Unterrichts“ steht die Privatschule noch ziemlich allein da. Dicke Bücher müssen die Schüler jedenfalls nicht mehr mit in die Schule nehmen. Stattdessen befinden sich alle Lehrmaterialien in digitaler Form auf den Laptops, die von der Schule gestellt werden. Auf diesen werden Mitschriften gemacht, Hausaufgaben verschickt und Tafelbilder abgespeichert, nur wenn der Strom mal ausfällt oder das Internet mal hakt, muss auf Papier umgestellt werden. Abstrakte Malerei dürfte aber auf Papier wohl auch eher zustande kommen, als auf dem Computer. Zur Zeit werden digitale Tafeln nur für Referate genutzt, etwa um Präsentationsfolien an die Wand zu projizieren. Zum neuen Schuljahr, wenn die ersten Fünftklässler der Privatschule an den Start gehen, soll der Unterricht dann komplett auf digital umgestellt werden. Dazu wartet auf die Neuankömmlinge ein spezieller Informatikunterricht.

Ein halbes Jahr nach der Schuleröffnung zieht Markus Lülf eine positive Bilanz. Fünf Klassenräume hat die Schule bislang, darin werden 15 Schüler von sieben Lehrern unterrichtet, das ganze für 750 Euro im Monat.

Die Oberstufe wird zurzeit Jahrgangsübergreifend unterrichtet, ein Quereinstieg ist immer möglich: „Das klappt wunderbar“, sagt Lülf, der in seinem Unterrichtskonzept auf kleine Klassen und individuelle Betreuung seiner Schüler setzt.