Herne. . Eine Milliarde Frauen ist weltweit von Gewalt betroffen. Das ist jede dritte Frau. Um gemeinsam ein Zeichen zu setzen gegen Gewalt, haben Frauen die internationale Kampagne „One Billion Rising“ (Eine Milliarde steht auf) ins Leben gerufen. In diesem Jahr tanzt Herne mit: am 14. februar um 16 Uhr auf dem Robert-Brauner-Platz.
Diese Hymne macht Mut. „Komm los, wir sprengen die Ketten. Oh yeah, sprengen unsere Ketten“, heißt es in dem Lied, zu dem am 14. Februar Frauen in aller Welt tanzen. „One Billion Rising“ nennt sich die Kampagne, der sich in ihrem zweiten Jahr auch Herner Frauen anschließen. Sie tanzen auf der Straße, um damit ein Zeichen zu setzen gegen die Gewalt, die einer Milliarde Frauen und Mädchen - englisch: one billion - angetan wird. Der „Flashmob“ startet am kommenden Freitag um 16 Uhr auf dem Robert-Brauner-Platz. Er dauert sechs Minuten.
Zur ersten Probe in der Wanne-Eickeler Tanzschule Diel haben sich Frauen und Mädchen aus dem Frauenhaus, vom Frauenverband Courage, der Jugendkunstschule und dem Bochumer Zentrum für Tanz und Bewegung eingefunden. Auch die Gleichstellungsstelle macht mit. Gerade übt Tanzlehrer Sascha Drohla mit ihnen vor dem Spiegel Schritte und Bewegungen ein. „Mein Blick steigt empor“, zitiert er die erste Zeile der Hymne und hebt den Kopf an. „Ich bete auf meinen Knien. Ich spür den großen Mut in mir.“
In 200 Städten tanzten im letzten Jahr Frauen für Gewaltfreiheit. Beate Kaupen vom Herner Frauenhaus machte in Bochum mit und transportierte die Idee nach Herne, wo sich gleich Mitstreiterinnen fanden. „Wir hoffen, dass die Leute stehen bleiben“, sagt Michelle Keppers vom Frauenhaus. „Tanz kann mitreißen“, glaubt sie. „Wir alle tragen Pink und Orange“, erklärt die Sozialarbeiterin, das signalisiere Fröhlichkeit. Die Frauen an diesem Tag zu vereinen, damit sie ein Zeichen setzten, sei Sinn der Aktion: „Wir erheben uns und zeigen: Wir sind da.“
Auch die Gleichstellungsbeauftragte Sabine Schirmer steht hinter der Aktion, die im Vorfeld weltweit über die sozialen Netzwerke bekannt gemacht wurde. „Das macht deutlich, dass Gewalt gegen Frauen in allen Gesellschaften verbreitet ist. Es ist wichtig, dass die sozialen Netzwerke das aufgreifen als ein Medium, das auch die jungen Frauen erreicht und für diese Themen sensibilisiert.“ So entstehe Solidarität. Durch die geballten Tanzaktionen in allen Ländern gewinne man Aufmerksamkeit und bekomme „mehr Schlagkraft“.