Herne. . Vom Winter keine Spur: Die Messtation auf dem Dach der Mont-Cenis-Gesamtschule registrierte für den Januar 2014 die höchsten Durchschnittstemperaturen seit 24 Jahren. Außerdem regnete es zwar etwas häufiger als im Schnitt, dafür aber weniger ergiebig. Und auch der Wind hielt sich zurück.

Vom Winter weiterhin keine Spur – mit viel Sonne, überdurchschnittlich hohen Temperaturen und wenig Niederschlägen setzte sich das zu milde Dezemberwetter nahtlos im neuen Jahr fort.

So liegt die von der Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule in Sodingen gemessene Januar-Durchschnittstemperatur mit 5,7°C fasst doppelt so hoch wie der durchschnittliche Wert der vergangenen vierundzwanzig Jahre. Besonders die erfassten Tageshöchsttemperaturen fielen mit einem neuen Rekordwert von durchschnittlich 8,3°C auf, der seit 1990 in einem Januar in Herne noch nie so hoch war. Aber auch nachts war es mit über drei Grad deutlich zu warm und mit sechs Frosttagen erreichte dieser Monat lediglich die Hälfte des sonst üblichen Wertes.

Wenn dann mal, wie in den letzten drei Tagen des Monats, die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fielen, blieben die Niederschläge aus, so dass wir bisher von Schnee und auch Glätte weitgehend verschont blieben. Interessant ist, dass die monatliche Niederschlagsmenge in diesem Januar mit 50mm deutlich unter dem langjährigen Durchschnittswert von 82mm lag, obwohl es immerhin an 22 Tagen geregnet hat. Normalerweise regnet es in Herne in einem Januar durchschnittlich an nur 13 Tagen. Mit anderen Worten: Es regnete öfter als sonst, dafür dann aber deutlich kürzer und weniger ergiebig.

80 Stunden Sonnenschein

Was für viele überraschend sein mag: Auch die mittlere Windstärke lag deutlich unter den sonst gemessenen Geschwindigkeiten, und an drei Tagen erfasste unsere Wetterstation Böen, die stärker als 45km/h wehten, während das normalerweise an vier Tagen im Januar der Fall ist.

Wo es wenig regnet, sind auch wenig Wolken und deshalb überrascht es nicht, dass in diesem Monat die Sonnenscheindauer mit fast 80 Stunden in Herne den Durchschnittswert um vierzig Prozent übertrifft. Verglichen mit dem trüben Januar 2013 schien dieses Jahr die Sonne fast viermal so häufig.

Dies alles zeigt, dass der Januar 2014 in der Emscherstadt eher als Frühlingsmonat in die Wetterhistorie eingehen wird und der Winter bei uns schlichtweg ausfällt.

Die Wetterstation wurde Mitte Februar 2011 auf dem Dach der Mont-Cenis-Gesamtschule installiert, die WAZ veröffentlicht die Daten monatlich. Diese werden vorher von Schülern ausgewertet.

Tagesaktuelle Werte, die die Wetterstation alle 30 Minuten erfasst, sind einsehbar auf der Homepage der Gesamtschule unter: www.mcg-herne.de/wetter/mcgwetter.htm