Herne. . Seit 25 Jahren bringt Giuseppe Mascellaro italienisches Flair nach Wanne-Nord. In seiner Eisdiele „Capri“ bietet er bis zu 30 Sorten. Als er vor 37 Jahren nach Deutschland kam, konnte er kein Wort Deutsch. Mit „Capri“ will er auf jeden Fall noch 20 Jahre weitermachen.
Giuseppe Mascellaro hat in einer Sitzecke seiner Eisdiele Capri Platz genommen. Über ihm zeugen viele schwarz-weiße Fotos aus dem Café von einer langen Tradition. Ein Gast kommt herein. Pino blickt kurz zu der älteren Dame auf: „Einen Cappuccino?“ Nach 25 Jahren in Wanne kennt er seine Kunden genau. „Viele kommen, seit sie Kinder waren.“
Vor 37 Jahren kam Giuseppe Mascellaro – den in Wanne alle nur Pino nennen – nach Deutschland. Kein Wort Deutsch sprach er damals. Er hatte gerade die Hotelfachschule in Italien absolviert. In Dortmund fand er einen Job als Kellner. „Bis ich Deutsch konnte, hat es schon ein paar Jahre gedauert. Aber irgendwann hat es einfach geklappt“, sagt der heute 56-Jährige. Nach ein paar Jahren als Kellner kam er schließlich zu einer Eisdiele nach Bottrop. „Dort habe ich auch das Eisherstellen gelernt“, sagt Pino. Nach ein paar Jahren übernahm er den Laden. Drei Jahre lang führte er ihn, bis die Vermieter das Haus abreißen ließen. So kam er dann im Februar 1989 nach Wanne.
Mit Frau, Sohn und Tochter war es immer ein richtiger Familienbetrieb. „Unser Sohn war im Februar 1989 gerade eingeschult. Der hat hier immer seine Hausaufgaben gemacht.“ Sommerurlaub gab’s noch nie. Höchstens vier Wochen kann Giuseppe Mascellaro seine Eisdiele im Jahr schließen. Und das selbstverständlich nur im Winter. „Bis zu 30 verschiedene Eissorten gibt’s im Sommer. Im Winter sind es ein paar weniger“, sagt Pino. Die mache er aber komplett selber. „Das ist noch ganz traditionell. Ohne Pulver, mit Milch, Sahne, Eiern und Zucker“, verrät er.
Zum 25-jährigen Bestehen soll es auch ein kleines Fest geben. „Wahrscheinlich wird das aber erst im Mai sein. Wenn das Wetter dann gut ist“, sagt der 56-Jährige, der noch bestimmt 20 Jahre weiterarbeiten möchte. „Ruhestand – das ist nichts für mich!“