Die Verbraucherzentrale und die Stadt werben für thermografische Aufnahmen von Eigenheimen.Termine gibt es noch bis Ende März. Die Beratung orientiert sich an der individuellen Situation von Haus und Besitzer.
Die Heizkosten werden sich nach diesem milden Winter zwar in Grenzen halten, doch auf Dauer macht ein warm eingepacktes Haus nicht nur aus finanziellen Gründen Sinn. Wo aber die Schwachstellen des Gebäudes liegen, kann man am besten mit einer Wärmekamera feststellen. Stadt und Verbraucherberatung werben für eine thermografische Untersuchung von Einfamilienhäusern. Noch bis Ende März können Eigenheimbesitzer Wände, Dach und Fenster testen lassen.
Blau bedeutet gut isoliert, rot dagegen schlecht. Das Bild der Wärmekamera zeigt gnadenlos alle Schwachstellen des Hauses auf, nicht nur diejenigen, wo man schon immer ahnte: Das ist nicht optimal.
„Viele Schwachstellen werden von Hauseigentümern übersehen, etwa Heizkörpernischen, an denen die Außenwand deutlich dünner ist, oder ungedämmte Festerstürze und Rollladenkästen“, erklärte Georg Kruhl, Energieberater der Verbraucherzentrale. Große Kostentreiber für die Heizrechnung seien auch alte Haustüren oder Wärmebrücken an Erkern, Balkonen und Loggien.
Auch bei den derzeit milden Temperaturen seien Thermografien möglich, „am besten in den Morgenstunden, wenn der Temperaturunterschied zwischen Haus und Umgebung am größten ist“, machte Kruhl deutlich.
Langfristig gesehen, mache eine energetische Haussanierung immer Sinn, auch als Werterhalt: „Soll ich im Alter noch sanieren, fragen sich viele Leute, oder lieber eine Weltreise machen?“, erläuterte der Herner Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs eine Fragestellung vieler Senioren. Die Antwort lautet: „Eine Sanierung ist immer sinnvoll, wenn man sich die Preisentwicklung auf dem Energiemarkt anschaut. Außerdem gibt es ja auch Fördergelder vom Staat.“
Kosten und Einsparpotenziale
Jede Einzelne könne daneben auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, Klimaveränderungen seien jetzt schon spürbar, sagt Friedrichs.
Zusätzlich zur Thermografie erhält der Hauseigentümer eine Beratung, speziell auf seine Bedürfnisse geschnitten, auch seine finanziellen. Was ist als erstes zu sanieren und in welcher Kombination? Wie hoch sind die Kosten und die Einsparpotenziale? Das alles stellen die Berater vor Ort fest. „Der teuerste Batzen ist ja immer die Handwerkerrechnung“, stelle Kruhl fest. Viel Maßnahmen ließen sich aber auch in Eigenregie durchführen, beispielsweise die Isolierung von Kellerdecken, Heizungsnischen oder -leitungen.
Auch wenn alle jetzt auf das Frühjahr hoffen, der nächste Winter kommt bestimmt. Und der könnte – wer weiß es? – bitterkalt werden.
190 Euro kostet eine Thermografie nebst anschließender, eineinhalbstündiger Beratung. Die Aufnahmen werden von einer beauftragten Firma gemacht.
Für den gleichen Preis gibt es das Angebot auch bei den Herner Stadtwerken. Weitere Infos unter www.vz-nrw.de/thermoaktion oder 0180 111 59 99.
Eine einfache Energieberatung zum Heizen zuhause kostet bei der Verbraucherberatung 5 Euro, eine Energie-Rechtsberatung , z.B. in Streitfällen, 9 Euro.