Eine dubiose Firma bietet Dichtheitsprüfungen an. Die Verbraucherzentrale warnt vor unüberlegten Werkverträgen.
Sogenannte „Kanalhaie“ scheinen in Herne ihre Bahnen zu ziehen. Also Betrüger, die Hauseigentümern eine Prüfung ihrer Abwasserrohre andrehen wollen, deren Qualität aber äußerst fragwürdig ist.
Anwohnern der Berninghausstraße wurde das Angebot einer sogenannten „Dichtheitsprüfung“ des Abwasserkanalanschlusses angeboten, 50 Euro sollen sie für den „Kanal-TÜV“ hinblättern. Karl-Heinz Stief meldete sich bei der WAZ: „Das war angeblich eine Abwasserkanaltechnik-Firma, die hat sich bei mehreren Familien gemeldet. Das macht überhaupt keinen Sinn, hier ist doch gar kein Wasserschutzgebiet. Wir brauchen doch gar kein Dichtheitsprüfung durchzuführen“, machte der 65-Jährige deutlich.
Arbeit nicht überprüfbar
Der Anrufer hinterließ auch eine Telefonnummer, die wir überprüften. Es meldete sich eine Frau, die zu dem Thema keine Auskunft geben wollte und an einen Kollegen verwies, der aber nicht im Hause sei, und an einen Pressesprecher, dessen Rufnummer sie nicht nennen wollte.
Die Herner Verbraucherberatung warnt vor sogenannten „Kanalhaien“, deren Angebote seien äußerst zweifelhaft. „Das ist sehr dubios, für 50 Euro kann man keine ordentliche Dichtheitsprüfung vornehmen“, sagt Ingrid Deutmeyer. Man könne nicht überprüfen, ob die Firma auch wirklich eine Überprüfung vornehme und in welcher Form.
Die Verbraucherberaterin rät Hauseigentümern, bei derartigen Angeboten auf jeden Fall Vergleichsangebote anderer Firmen einzuholen und sich beim Betrieb Stadtentwässerung Herne über die gesetzlichen Grundlagen für den Kanal-TÜV zu erkundigen. Wer bereits mündlich zugesagt hat, der habe zwar einen sogenannten Werkauftrag erteilt, dürfe ihn aber widerrufen. „Das gilt generell für alle Haustürgeschäfte“, erläutert Ingrid Deutmeyer.