Herne. . 2013 war ein schlimmes Jahr für den Herner Autozulieferer BTMT. Eine Sparte wurde stillgelegt, 87 Stellen fielen weg. Doch inzwischen sendet BTMT positive Signale: Das Unternehmen investiert in neue Maschinen, auch neues Personal soll eingestellt werden.

Ende November war es soweit: Der Baukauer Autozulieferer BT Magnet-Technologie (BTMT) legte die Magnete-Produktion endgültig still, 87 Stellen fielen weg (die WAZ berichtete). Ein harter Schnitt - den man womöglich aber auch als Wendepunkt deuten könnte. Der Grund: Mit der verbliebenen Sparte der Sintermetalle will Geschäftsführer Markus Hüter durchstarten und das Unternehmen zurück in die Spur bringen.

Das Aus der Magnetsparte sei im Grunde unausweichlich gewesen, erläutert er im Gespräch mit der WAZ. Der Bereich sei seit einigen Jahren defizitär gewesen, „nach der Wirtschaftskrise sind die Stückzahlen im Magnetbereich nicht mehr nach oben gegangen“, so Hüter, der seit April vergangenen Jahres die Geschäfte an der Forellstraße führt.

Der Sinterbereich bewege sich dagegen auf einem „zart positiven Niveau“. Setze sich die Entwicklung fort, könnten sich Umsatz - und vor allem die Erlöse - auf einem guten Niveau für einen Mittelständler einpendeln. Gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen SWG in der Schweiz gehöre BTMT in Europa bei den Sintermetallen zu den fünf größten Anbietern.

Und BTMT setzt das um, was der neue Besitzer Quantum nach der Übernahme angekündigt hatte: Das Unternehmen investiert. Eine neue 50-Tonnen-Presse ist bereits geliefert, eine 160-Tonnen-Presse ist zum Sommer bestellt. „Wir werden in diesem Jahr rund 4,5 Millionen Euro in Maschinen investieren“, so Hüter.

Darüber hinaus akquiriert BTMT - das in der Vergangenheit ausschließlich für Bosch gesintert hatte - neue Aufträge. So gewann Hüter Daimler Pkw als neuen Kunden, auch BMW schaute sich vor wenigen Tagen im Werk um. Hüter: „Es gibt viele Sinterteile, die lukrativ sind. Die muss man sich am Markt holen.“ Deshalb werde der Vertrieb gestärkt, darüber hinaus sei es von Vorteil, dass er selbst seit Jahren in der Automobilbranche unterwegs sei und viele der entsprechenden Akteure kenne.

Betriebsrat ist noch zurückhaltend

Eine weitere Säule der neuen Strategie: Hüter, der viel Erfahrungen mit Firmen-Restrukturierungen hat, will BTMT nicht auf das Sintern beschränken, er will die Bearbeitung der Teile, die bislang extern geschieht, zurückholen. „In diesem Jahr werden wir bestimmt bis zu 25 Mitarbeiter zum drehen und fräsen einstellen“, kündigt Hüter an. Probleme, angesichts des Fachkräftemangels die Stellen nicht besetzen zu können, erwartet er nicht.

All diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Umsatz in den kommenden drei Jahren „signifikant“ zu steigern. Von jetzt rund 40 Millionen Euro pro Jahr auf etwa 50 Millionen Euro.

Trotz dieser positiven Signale bleibt Betriebsratsvorsitzender Heribert Hans „zurückhaltend“. Man müsse erst konkrete Zahlen der Geschäftsführung abwarten, um einen Ausblick zu wagen.