Die an der Akademie Mont-Cenis abgestellten Bauwagen und Dixiklos würden durch Vandalismus immer wieder in Mitleidenschaft gezogen, kritisiert ein Anwohner. Seine schriftliche Beschwerde an die Stadt blieb unbeantwortet. Ein Versehen, so die Stadt.

Handlungsbedarf sieht Dieter Sokolis im Umfeld der Akademie Mont-Cenis: „Das Gesamtbild der Grünanlage wird durch die zwei dort abgestellten Bauwagen und Dixiklos gewaltig gestört“, beklagt sich der Anwohner der Hénin-Beaumont-Straße. Durch Graffiti, Einbrüche und Sachbeschädigungen seien die von Mitarbeitern der Herner Beschäftigungsgesellschaft (GBH) genutzten Wagen überholungsbedürftig. Außerdem würden die Toiletten „regelmäßig durch Randalierer umgeschmissen“.

Bereits am 22. November ist Sokolis schriftlich mit einer Beschwerde bei der Stadt vorstellig geworden. In seinem Brief hat er auch einen Alternativstandort für die bisher neben der Aussichtsplattform an der Akademie platzierten Bauwagen benannt: An der Kantstaße gebe es eine Freifläche der Stadt, die für Anwohner gut einsehbar sei. Damit wären die Bauwagen vor Sachbeschädigungen geschützt, so Sokolis. Was die Verwaltung zu dem Vorschlag sagt, weiß er nicht. „Ich habe auf meinen Brief bis heute keine Antwort bekommen“, sagt der Rentner.

Das sei keine Missachtung, sondern ein Versehen, so Stadtsprecher Horst Martens auf Anfrage. „Die Stadt ist grundsätzlich bemüht, auf Bürgerfragen schnell zu antworten.“ Die Funkstille sei auf ein Missverständnis zwischen Mitarbeitern aus zwei Fachbereichen zurückzuführen. Das von dem Bürger beschriebene Problem sei bekannt und eigentlich gelöst worden. Nachdem die Klos an Wochenenden häufiger umgeschmissen worden seien, habe die GBH diese mit Ketten befestigt. Seitdem habe es keine Vorfälle mehr gegeben. „Ebenfalls richtig ist, dass Sprayer die Bauwagen besprüht haben“, so Martens. Die GBH habe die Wagen angestrichen – mit dem Effekt, dass Sprayer noch aktiver geworden seien. Deswegen habe man auf einen neuen Anstrich verzichtet. Und auch zu regelmäßigen Einbrüchen sei es gekommen. „Da in den Bauwagen aber nichts zu holen ist, haben die Einbrüche nachgelassen“, so Martens.

Säuberung öffentlicher Flächen

In der Regel setze die GBH hier acht bis zehn „Papiersammler“ ein. Diese hätten die Aufgabe, jene öffentlichen Flächen in Sodingen von Unrat zu befreien, die nicht von der Stadt oder von beauftragten Firmen gesäubert würden.

Fazit der Stadt: Es besteht kein Handlungsbedarf. „Der Wagen ist standfest, den Sprayern fehlt die künstlerische Herausforderungen und die Einbrecher bleiben fern.“ Die Stadt werde jedoch trotzdem noch einmal prüfen, ob andere Standortoptionen grundsätzlich in Frage kommen.

Info: Maßnahme läuft seit mehreren Jahren

Die Maßnahme „Papiersammler“ der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Herne (GBH) läuft seit mehreren Jahren.Der Bauwagen dient als Treffpunkt für die Mitarbeiter.

Von diesem Treffpunkt aus laufen die Mitarbeiter in kleinen Gruppen umliegende Bereich ab. Der Bedarf an Säuberung speziell in Sodingen sei sehr groß, so Stadtsprecher Horst Martens.