Wanne-Eickel. . Mit lokaler und überregionaler Prominenz feierte der Mondpalast von Wanne-Eickel seinen zehnten Geburtstag. Zur Feiert des Tages sahen die Gäste eine neue Aufführung der Erfolgskomödie „Ronaldo und Julia“. Das Stück war auch das erste, für das sich 2004 im Mondpalast der Vorhang hob.

Wie soll man bloß alle Hände schütteln, an einem Abend wie diesem? Dennoch schaffte es Prinzipal Christian Stratmann, all seine hochkarätigen Gäste beim zehnten Geburtstag des Mondpalastes persönlich zu begrüßen, am Eingang des „besten Theaters, wo gibt“, mitten in Wanne-Eickel. Und das mit der gleichen Klasse, mit der er bereits seine Einladungen verschickte. „Per Post, das gehört sich doch wohl so, oder?“ Natürlich tut es das. „Mich mit jedem zu unterhalten, das werde ich allerdings kaum schaffen“, bedauert der strahlende Gastgeber vor der Aufführung der Komödie „Ronaldo & Julia, die im Januar 2004 Premiere feierte und mit der der Mondpalast eröffnet wurde.

Frikadellen und Currywurst

Manni Breuckmann war bei der Feier dabei, nicht zum ersten Mal als Gast im schmucken Theater an der Wilhelmstraße. Aus Düsseldorf, seiner Wahl-Heimat, kam der Rentner (niemals darauf ansprechen) und ja, immer noch Sport-Moderator, angereist. Kein Wunder, geht es doch in der Fußballkomödie um die scheinbar unmögliche Liebesbeziehung zwischen Borussen und Schalkern. Eine Geschichte, in der Breuckmann vor Jahren eine Gastrolle spielte, ein Stück, das Ex-NRW-Innenminister Ingo Wolf Jugendlichen ans Herz legt. „Die Shakespeare-Geschichte ist herrlich locker aufbereitet“, schwärmt der Gast, auch nicht zum ersten Mal im Volkstheater.

Auch Franz Müntefering mischte sich ohne Ehefrau (Michelle war in Berlin) unters Volk – und tatsächlich, obwohl bereits seit über vier Jahren Wahl-Herner, „das erste Mal im Mondpalast. Ich hatte ja nie Zeit.“ Sich diese zu nehmen, das sollte sich doch lohnen. Auch wegen der klasse Häppchen in der „Mondschänke“, die Wladimir Paster und seine Crew in der Theatergastronomie stilvoll servierten. Frikadellen gab es, handtellergroß, mit Senf, und natürlich die Currywurst. Wer braucht da noch Lachsschnittchen? Herrschaften! Wir sind im Ruhrgebiet.

Da mochte es dann doch verwundern, dass viele zur Bowle griffen, „Erdbeerbowle à la Wanne-Eickel“ – immerhin. Gut war die Stimmung, wenn auch die Gäste – jedenfalls garderobentechnisch – sehr verhalten daherkamen. Mit löblicher Ausnahme von Ralf Kuta, der, pardon – die, in roten Pumps und einem atemberaubenden Pailletten-Mantel, glänzte. „Wir sorgen hier wenigstens für den nötigen Farbklecks“, so der Intendant und Regisseur des Ruhrpalastes mit Blick auf seine ebenso schillernden Kolleginnen von „Femme Fatale“.

Je später der Abend

Locker und gut gekleidet erschienen auch Dressurreiterin und Olympia-Siegerin Nicole Uphoff-Selke mit ihrem Ehemann Andreas Selke – beide bekennende BVB-Fans, mit einem Unterschied. „Wir haben Dauerkarten für Schalke und Dortmund“. Und: Die Söhne dürfen auch Schalke-Trikots tragen – schon dem Patenonkel zu liebe. „Sie werden eben schizophren erzogen“, so das Paar lachend. Wenn doch nur alle so unterhaltsam wären wie diese beiden. Apropos. Wo war eigentlich Jean Pütz geblieben, wollte der nicht auch kommen? Als letzter Gast betrat er den Saal, leicht abgehetzt, dennoch hoch sympathisch. „Wie soll man denn als Kölner den Mondpalast hier finden?“, so der Wissenschaftsjournalist mit rheinländischem Akzent. Hat doch alles noch geklappt.

Wie war das gleich? Je später der Abend. . .