16-Jähriger wollte Polizei für dumm verkaufen
Die gerötete Wange und die leicht aufgeplatzte Lippe ließen darauf schließen, dass der 16-Jährige Opfer eines Raubüberfalls geworden war. Wie der Jugendliche den Polizeibeamten am Mittwochnachmittag auf dem Eickeler Bruch berichtete, hätten zwei Jugendliche sein Fahrrad gestohlen. Die Beamten ließen den 16-Jährigen im Streifenwagen Platz nehmen, um gemeinsam in Eickel nach den Tätern Ausschau zu halten.
Dann sahen die Polizisten zunächst einen, kurz später einen zweiten jungen Mann, die offenbar dem Opfer zuwinkten. Als das Polizeiauto anhielt, teilte ein 22-Jähriger den Beamten mit, dass sie wohl den Richtigen festgenommen hätten. Der Jugendliche habe an einer Trinkhalle versucht, einem anderen Jugendlichen (18) einen Kopfstoß zu versetzen. Wohl aus der Tradition heraus, weil sein älterer Bruder das auch immer so bei ihm gemacht habe. Das habe aber nicht geklappt, und dafür habe sich das vermeintliche Opfer rechts und links eine Ohrfeige eingefangen. Daraufhin habe der 16-Jährige den 18-Jährigen mit den Worten "Pass mal auf, was jetzt passiert!" bedroht und die Polizei gerufen.
Kleinlaut geworden, bat das "unechte" Opfer die Beamten, ihn nach Hause zu fahren, weil er Angst vor dem 18-Jährigen habe. Das lehnten die Polizisten ab und schrieben gegen ihn eine Anzeige wegen Vortäuschen einer Straftat und versuchter Körperverletzung. Auch der 18-Jährige muss sich wegen seiner Ohrfeigen verantworten.