Herne. . Mit viel Arbeit und Ausdauer hat die Tänzerin Andrea Eisenhardt (49) ihre Schule für Bühnentanz und Musical nach vorne gebracht. Vor zehn Jahren wurde „Dance Area“ an der Bahnhofstraße 41 gegründet. Mit der musikalischen Komödie „In Dulce Jubiläum“ wird der runde Geburtstag am 9. Februar gefeiert.
Zehn Jahre nach dem Ende ihrer Karriere als Tänzerin in Ballett und Oper fing Andrea Eisenhardt noch einmal neu an: „Bei Null und mit einem Aufsteller auf der Bahnhofstraße.“ Knapp 40 Jahre war sie da alt und hatte eine Etage im I-Punkt angemietet, mitten in der Herner Fußgängerzone. Dort wartete sie auf Schülerinnen, denen sie mitgeben wollte, was sie selbst angetrieben hatte: die Leidenschaft für den Tanz und die Hartnäckigkeit, für den Erfolg zu trainieren.
Das war im Januar 2004, und in der Zwischenzeit hat sich die „Dance Area“ in Herne als Adresse etabliert. 173 Schülerinnen und Schüler besuchen aktuell die Schule für Bühnen-Tanz und Musical. „Tendenz steigend“, wie Andrea Eisenhardt erfreut feststellt.
„Die Kinder müssen auf die Bühne“
Der Erfolg ist der Bochumerin nicht in den Schoß gefallen. Von Beginn an unterrichtet sie nicht nur die meisten Klassen selbst - Ballett, Modern Dance, Jazzdance, Stepptanz, Musicaldance, Spanischer Tanz und Flamenco -, sondern sie stellt auch jährlich eine Bühnenshow auf die Beine, was mit einem beachtlichen Aufwand verbunden ist, wenn Andrea Eisenhardt nicht nur choreografiert und einstudiert, sondern das Stück auch noch selbst schreibt, wie „In Dulce Jubiläum“. Gewinn macht sie mit den Präsentationen im Kulturzentrum nicht. „Die Kinder müssen mal auf die große Bühne“, ist sie überzeugt.
Gesang und „Kreativen Kindertanz“ unterrichten inzwischen Valerie Bruhn und Claudia Urankar-Hirsch. Weitere Entlastung ist gewünscht: „Ich suche händeringend nach qualifiziertem Personal.“ Doch entweder seien die Bewerber Autodidakten oder sie erwarteten ein nicht bezahlbares Honorar.
„Qualität“ ist ein Schlüsselwort für Andrea Eisenhardt. Sie hat den Anspruch, Nachwuchstalente so zu fördern, so dass sie eine Chance haben, die Aufnahmeprüfungen an einschlägigen Schulen zu bestehen. So wie Muriel Urankar (14), die im vierten Jahr an der Staatlichen Ballettschule Berlin ausgebildet wird und schon bei großen Galas mittanzt. Andere Schülerinnen wie Stefanie Linnenberg, Antonia Cojaniz oder Jonah Rausch sind in Richtung Schauspiel gegangen. Das Ziel der Nachwuchsförderung verfolgt auch der neu gegründete Förderverein.
Was Andrea Eisenhardt nicht unterstützen will, ist dagegen der Traum vom schnellen Ruhm durch Casting-Shows. Nur mit „Talent und Disziplin“, sagt sie, komme man weiter. „Den Erfolg muss man sich hart erarbeiten, wenn er langlebig sein soll. Die Konkurrenz ist groß.“
Auch sie hat durchgehalten und harte Zeiten überstanden. Vor allem die nervenaufreibenden Umbauzeit 2012, als Dauerlärm und Dreck monatelang den Betrieb begleiteten. „Einmal hatte ich sogar die Krankette im Ballettsaal.“ Nur wegen der Ferien war der Unterricht verlegt worden. Dafür hat sie jetzt richtig viel Platz: 270 Quadratmeter mit zwei Sälen plus Nebenräumen.