Herne. . Wer am Wochenende im Spielezentrum vorbeischaut, sollte Zeit mitbringen. Sagen wir vier Stunden mindestens, nach kurzen Spielchen steht dem „Morpheus“-Besucher nicht der Sinn. Nach oben gibt es nur eine Grenze: 48 Stunden. So lange dauert die Rollenspiel-Convention.

Sie findet an der Jean-Vogel-Straße inzwischen zum 28. Mal statt: Spielspaß nonstop von Freitag bis Sonntag Abend. Auch in diesem Jahr rechnet das Spielezentrum mit 300 Besuchern, sagt Mitarbeiter Karsten Höger, der den Spiel-Marathon federführend mit organisiert.

So genau weiß man das im Vorfeld nie: „Nur die Spielleiter sind angemeldet. Während der Convention kann jeder auch so mitmachen.“ Dass etwa 40 Spielleiter schon Tische reserviert haben, hat praktische Gründe, sagt Höger: „Zu bestimmten Zeiten wird es schwierig, einen freien Platz zu finden.“

Übernachten möglich

Nachts um 2 Uhr dagegen gelinge es durchaus schon mal, noch eine neue Spielrunde einzurichten. Hartgesottene versuchten zwar immer mal wieder, ganz ohne Schlaf auszukommen, doch spätestens Samstagnachmittag hole auch sie die Müdigkeit ein. Für diesen Fall hat das Spielezentrum einen Schlafraum hergerichtet, in dem auch die Weitgereisten ihr Haupt betten können. Höger: „Wir haben auch Besucher aus Schweinfurt und Bremerhaven.“

Und was wird gespielt? Abenteuer sind angesagt. „Die Ursprünge liegen im Fantasybereich“, sagt Karsten Höger. Aber inzwischen gebe es Rollenspiele in allen möglichen Genres. „Die Designer haben in den letzten 20 Jahren viele Welten erschaffen.“ Sie reichen von „Mittelerde“ aus dem „Herrn der Ringe“ bis in weit entfernte Galaxien, wo in „Star Wars“ Schmuggler, Heimatlose und Entdecker ihre Kämpfe austragen.

Andere Spiele wie „Private Eye“ - eines von Högers Lieblingsspielen - schicken ihre Mitstreiter in das viktorianische England: Im London des Jahres 1898 endet ein gemütliches Abendessen mit einem Mord. Wer war’s? In „Finnians Bier“ sucht gar ein Bierbrauer Hilfe, weil seine Produktion verdirbt. Während Klassiker wie „Das schwarze Auge“ oder „Munchkin“ eigentlich nie aus der Mode kommen, gibt es auch immer wieder Neues auszuprobieren. In diesem Jahr etwa „Splittermond“ aus dem Jahr 2013, das mutige Abenteurer die düstere Welt von Lorakis durchstreifen lässt.

Wer bei „Morpheus“ selbst in eine Rolle schlüpfen möchte, kann dies übrigens ganz ohne Vorbereitung tun. Karsten Höger: „Es gibt genug Spielrunden, die in ein bestimmtes System einführen. Da kommt man relativ einfach rein.“

Die Rollenspielveranstaltung „Morpheus“ beginnt am Freitag, 10. Januar, 18 Uhr, und endet am Sonntag, 12. Januar, 18 Uhr, im Spielezentrum Herne an der Jean-Vogel-Straße 17. Der Eintritt ist frei.

Organisiert wird die Veranstaltung von der Gilde der Fantasy-Rollenspieler (GFR) und der Herner Brett- und Rollenspiel-Gemeinschaft (Herner Burg).

Der „Morpheus“ zählt zu den größten nicht kommerziellen Rollenspiel-Conventions in der Region.

Für jeden Geschmack wird etwas geboten: Tisch-Rollenspiele, Table-Tops, Brettspiele, Kartenspiele und Sammelkarten.

Die Morpheus-Küche hält Sandwiches, Bockwurst, Frikadellen, Kuchen und Getränke bereit.

Weitere Informationen unter http://herner-burg.de/morpheus