Herne. . Im ehemaligen Squash-Center am Gysenbergpark hat Mike Rose den „Padel-Point NRW“ eröffnet. Die Halle ist die erste ihrer Art in ganz NRW. In Spanien ist der dynamische Trendsport, eine Mischung aus Tennis und Squash, längst der absoluter Renner.

Mit lautem Knall prallt der Ball gegen den Schläger, im ehemaligen Squash-Center am Gysenbergpark. Doch irgendwie, das erkennt selbst der Laie auf Anhieb, ist hier alles ganz anders als beim alt bekannten Rückschlagspiel. Padel heißt der neue dynamische Trendsport, der sich in Spanien längst durchgesetzt hat. Wer das sagt? Mike Rose, und er muss es wissen. In Madrid nahm er selbst vor sieben Jahren das erste Mal den Padel-Ball in die Hand. Die Liebe ging so weit, dass er nun einen „Padel-Point NRW“ gründete – direkt an der Eissporthalle am Gysenberg, im alten Squash-Center: Die erste ihrer Art in ganz Nordrhein-Westfalen.

„Was ist das denn für ein komischer kleiner Tennisplatz?“, dachte der 39-Jährige damals in der spanischen Hauptstadt. Einmal gespielt, hatte er sich umgehend mit dem „Padel-Virus“ infiziert – und fortan dachte das Ruhrgebietskind: „Was für ein krasser Sport!“ Dabei, das möchte der passionierte Tennis-Spieler betont wissen: Padel geht nicht gegen Tennis, soll keine Konkurrenz sein. „Wir vom Padel-Bund würden uns freuen, wenn beide Sportarten in Zukunft auf einer Anlage Hand in Hand laufen könnten, so wie es in Spanien schon lange üblich ist.“

Viele Parallelen zum Tennis

Ohnehin finden sich beim Padel viele Parallelen zum weißen Sport. Ganz wie beim Tennis-Doppel stehen sich auf jeder Seite zwei Spieler gegenüber. „Es ist ein sehr soziales Spiel“, sagt Mike Rose, „die Teilnehmer haben viel mehr Ballkontakt als beim Tennis.“ Und trotzdem, das betont der Sportler, „ist Padel nicht so ermüdend.“ Auch Anfänger bringen es rasch zu großen Erfolgen, was nicht zuletzt an dem Hartschaum-Schläger ohne Bespannung liegt. „Das erhöht die Trefferquote ungemein.“ Auch der Schläger, der übrigens in der Halle mitgemietet werden kann, hat einen wesentlich kürzeren Griff und ist somit auch handlicher. „Der Sport ist einfach für jedermann“, schwärmt Rose.

Padel begleitete ihn weltweit

Eine Halle in Deutschland zu eröffnen, darüber hat der Bochumer, der lange Zeit in Portugal an der Algarve lebte und als Fotograf und Videoproduzent für eine portugiesische Hotelkette arbeitete, bereits oft nachgedacht. Viel kam der blonde Mann in der Welt herum, Padel begleitete ihn auf den Kanarischen Inseln ebenso wie in Brasilien, wo vorzugsweise am Strand gespielt wird. Erst als die wirtschaftliche Situation im Ausland ihn zwang, wieder zurückzukehren, fasste Mike Rose, der eng mit dem spanischen Padel-Verband kooperiert, den Entschluss, sich hier niederzulassen – als Trainer und Betreiber. „Natürlich entschied ich mich für das Ruhrgebiet, meine Familie wohnt in Bochum, ebenfalls meine Freunde.“ So stieß er rasch auf die Räume des ehemaligen Squash-Centers, renovierte die Halle, die nun hell und freundlich daherkommt – und das zu einem Spiel einlädt, das dem Betreiber sehr ähnelt: eben ganz dynamisch und sozial.