Herne. . Die Einzelhändler in Herne und Wanne-Eickel zeigen sich insgesamt zufrieden mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Mit persönlicher Beratung und Verpackungsservice begegneten viele der Konkurrenz aus dem Internet. Manche Geschäfte realisierten die Hälfte ihres Jahresumsatzes.

Das Weihnachtsgeschäft in Herne brummt. Auch am vergangenen Samstag vor Heiligabend schlenderten noch zahlreiche Kaufwillige über die Bahnhofstraße im Stadtzentrum. Die Einzelhändler in der City und in Wanne-Mitte ziehen eine insgesamt gute Bilanz der vergangenen Wochen.

„Wir sind mit dem Weihnachtsgeschäft sehr zufrieden“, sagt Jens Rohlfing, Sprecher der Werbegemeinschaft Wanne-Mitte. Für viele der lokalen Einzelhändler mache das Weihnachtsgeschäft bis zu 50 Prozent des Jahresumsatzes aus. So auch in seiner Weinhandlung. Der Onlinehandel mache ihm und seinen Kollegen zwar Konkurrenz, durch Beratung und ansprechende Geschenkverpackungen hätten sie jedoch einen klaren Vorteil.

Männer sind Last-Minute-Kunden

Ähnliche Erfahrungen hat Elisabeth Röttsches, Inhaberin der Herner Buchhandlung Koethers und Röttsches, gemacht. „Das Weihnachtsgeschäft lief und läuft sehr gut“, freut sich die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Herne City. Bestseller für das Weihnachtsfest seien Romane, politische Erinnerungswerke, Kinderbücher und Reiseführer. Konkurrenz von den Onlineriesen habe sie kaum verspürt. Im Gegenteil: „Viele Kunden kaufen mittlerweile bewusst lokal ein, weil sie die persönliche Beratung schätzen und die schlechten Arbeitsbedingungen großer Internethändler nicht unterstützen möchten.“

Besonders am Heiligen Abend selbst sei die Nähe zum Kunden noch mal ein Pluspunkt. „Wer vorher arbeiten musste, ist am Morgen des 24. Dezember noch unterwegs“, berichtet Röttsches. Sie arbeite an diesem Tag besonders gerne, „weil da alle schon in entspannter, vorweihnachtlicher Stimmung sind.“

Auch Yvonne Steinhäuser, Filialleiterin der Parfümerie Douglas auf der Bahnhofstraße, ist zufrieden mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft. „Wir haben bisher sehr guten Umsatz gemacht, etwa 40 bis 50 Prozent der Jahreseinnahmen.“ Die Aushilfen, die eigens fürs Geschenkeeinpacken eingestellt wurden, haben alle Hände voll zu tun. Im Akkord schaffen sie aus Papier und Kräuselband wahre Meisterwerke. Auch am 24. müssen sie noch mal ran. Dann stünden aller Erfahrung nach fast nur noch Männer an der Kasse, lacht Steinhäuser. Die Herren kämen oft erst auf den letzten Drücker.

Ute Rachel, Inhaberin des Tee-Fachgeschäfts Gschwendner, erwartet ebenfalls viele Last-Minute-Kunden am Weihnachtsmorgen. „Das Weihnachtsgeschäft ging bei uns schleppend los“, berichtet sie. Erst nach dem dritten Advent hätten die Umsätze deutlich zugenommen. Vor allem Weihnachts-Tees seien ein beliebtes Geschenk. Eine Bilanz wolle sie aber noch nicht ziehen. „Erfahrungsgemäß wird es hier Heiligabend, bis wir um 13 Uhr zu machen, noch mal so richtig voll.“