Herne. . Im Kaminzimmer des Schlosses stellte die Herner Buchhändlerin wie in jedem Jahr zum „Strünkeder Advent“ die Neuerscheinungen des Jahres vor. 28 aktuelle Romane und Sachbücher standen auf ihrer Liste. Ein ganz frisches präsentierte sie obendrein: Jonas Jonassons neuen Roman.
Spekulatius, Kipferl und Zimtsternen begleiteten am Montagabend im Kaminzimmer von Schloss Strünkede eine Veranstaltung, auf die sich viele Bücherfreunde schon Wochen vorher freuen und die deshalb stets ausverkauft ist: Elisabeth Röttsches stellt zum „Strünkeder Advent“ Neuerscheinungen des Jahres vor. Wie üblich kam die Buchhändlerin mit einem dicken Stapel, um so knapp wie anschaulich auf den Punkt zu bringen, warum dieser Roman oder jenes Sachbuch unbedingt gelesen werden sollten. Einige ihrer Anregungen:
Romane
Frisch erschienen und deshalb noch nicht auf der Liste mit 28 Titeln: Jonas Jonassons neuer Roman „Die Analphabetin, die rechnen konnte“. Elisabeth Röttsches ist begeistert: „Ich habe auf den ersten 20 Seiten zehn Mal laut lachen müssen.“ Für sie ist damit bei der Jahresauswahl „die Lücke Humor gefüllt“. Nicht fehlen darf für sie auch die diesjährige Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro, „die große alte Dame der Kurzgeschichte“, mit „Zu viel Glück“. Weitere Empfehlungen aus dem angloamerikanischen Raum sind Paul Auster, der sein Leben als Geschichte seines Körpers schildert („Winterjournal“), Louis Begley mit seinen „Erinnerungen an eine Ehe“ und James Salter („Alles, was ist“). Etwas weniger literarisch: Elizabeth Strout und ihre Familiengeschichte „Das Leben natürlich“.
„Tolles Lesefutter“ nennt Röttsches Joel Dickers Überraschungserfolg „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“, der Krimi und zugleich Liebesgeschichte und Gesellschaftsroman sei. Lange habe sie auch das „Wörterbuch der Liebe“ von Giulia Carcasi verfolgt, bekannte Elisabeth Röttsches. Als deutsche Autoren fanden u.a. Monika Maron mit „Zwischenspiel“ und Hans Pleschinkis „Königsallee“, ein Roman über Thomas Mann im Düsseldorf der 50er Jahre, Eingang in die Liste.
Sachbücher
„Eines meiner absoluten Lieblingsbücher“ nannte die Buchhändlerin Rüdiger Safranskis Biografie „Goethe“, die gar nicht „verkopft“ sondern als „lebendiges Gemälde“ daherkomme. Ebenfalls lesenswert für sie: „Karl der Große“ von Johannes Fried. Als Autobiografen gefielen Röttsches besonders der Journalist Gerd Ruge und die Verlegerin Sybil Gräfin Schönfeldt. Als „Blick in unsere Zukunft“ überzeugte sie „Die Vernetzung der Welt“ von Eric Schmidt, optimistisch weitergedacht von Matthias Horx in „Zukunft wagen“.