Herne. . Noch vor Jahren drohten die Gebühren auf den sieben städtischen Friedhöfen zu explodieren. Die daraufhin beschlossene Schließung von drei Friedhöffen zeigt offenbar Wirkung: Zum ersten Mal sinken die Gebühren nun wieder.

2005 drohten die Gebühren für Bestattungen auf den städtischen Herner Friedhöfen zu explodieren. Verwaltung und Politik reagierten und beschlossen die Schließung von zwei Friedhöfen in Horsthausen und Röhlinghausen, 2012 kam das Aus für den Waldfriedhof. Auch 2010 mussten die Gebühren teilweise kräftig erhöht werden. Die Zeiten ändern sich: Laut der am 10. Dezember im Rat zu beschließenden neuen Satzung sollen die Gebühren auf den vier noch genutzten städtischen Friedhöfen ab 2014 relativ konstant bleiben und zum Teil sogar deutlich sinken.

Das gilt insbesondere für Sargbestattungen: So kostet der Erwerb des Nutzungsrechts für ein Wahlgrab am Weg künftig noch 2697 Euro (2010: 3174 Euro, 2010: 3471 Euro) sowie im Feld 2148 Euro (2012: 2403 Euro). Die Gebühren für Urnenbestattungen, deren Zahl sich durch die pflegeleichten und preiswerteren Kolumbarien weiter erhöht hat, sollen leicht sinken.

„Wir schaffen es zum ersten Mal seit Jahren, die Friedhofsgebühren zu senken. Das ist eine enorme Leistung“, sagt Stadtgrün-Chef Heinz-Jürgen Kuhl. Ihm sei keine Kommune bekannt, die zurzeit in diesem Umfang Gebühren senken könne. SPD-Fraktions-Vize Manuela Lukas erklärt, dass die Schließung der drei Friedhöfe „die richtige Entscheidung“ gewesen sei.

CDU-Fraktkions-Vize Ulrich Finke goss in der politischen Diskussion im Planungsausschuss Wasser in den Wein. Er stellte in den Raum, dass Herne bei den Friedhofsgebühren „an der Spitze der Republik“ gelegen habe. Das könne man so nicht sagen, sagte Kuhl. Es gebe in den Städten unterschiedliche Berechnungen, deshalb würde man „Äpfel mit Birnen vergleichen“. Ob das nicht auch für seinen Vergleich der aktuellen Gebühren gelten könnte (siehe oben), ließ Kuhl offen.

Parkanteil soll reduziert werden

Im Hauptausschuss sollen die Gebühren am 3. Dezember erneut Thema sein. Die CDU meldete hinsichtlich der von der Stadt vorgeschlagenen rechnerischen Reduzierung des von (der Allgemeinheit bezahlten) Parkanteils auf Friedhöfen von 30 auf 20 Prozent Klärungsbedarf an.

Noch einmal zu den Kolumbarien: 819 dieser Urnennischen sind auf dem Hauptfriedhof Wiescherstraße errichtet worden. Von 2014 bis 2017 sind weitere 768 geplant.