Die Nachricht von der weitgehenden Schließung und dem Verlust von 130 Stellen war ein Keulenschlag für die Sasol-Belegschaft. Nun haben sie den Kampf aufgenommen, um so viel wie möglich Arbeitsplätze zu erhalten.
Nach einem Gespräch des Betriebsratsvorsitzenden Roman Sokolowsky, seinem Stellvertreter Siegfried Hahn sowie dem stellvertretenden IGBCE-Bezirksleiter Klaus Brüske mit OB Horst Schiereck und weiteren Vertretern aus Verwaltung und Politik sahen die Gewerkschaftsvertreter durchaus Chancen für den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze, denn die Zusammenschau von Kosten- und Marktsituation spreche gegen eine Aufgabe des Standortes.
Während die hauptsächlich durch hohe Rohstoffkosten verursachten Produktionskosten in Deutschland zu stark gestiegen seien, so dass demnächst überwiegend nur noch Produkte aus Südafrika vermarktet werden sollen, wäre nach Meinung der Betriebsräte eine Zukunft als Vertriebsstandort für Deutschland eine Möglichkeit. Europa sei durchaus ein Wachstumsmarkt für die angebotenen Produkte.
Kündigungen vermeiden
Zurzeit befinde man sich in der Informationsphase. Betriebsräte und Gewerkschaft möchten ein Ergebnis erzielen, das betriebsbedingte Kündigungen vermeidet. Das Konzept der Geschäftsführung wird von ihnen zunächst als Vorschlag und nicht als Entscheidung gewertet. Das Betriebsverfassungsgesetz ist hierzu einzuhalten. Eine sofortige Einstellung der Produktion sei ohnehin nicht möglich, der Betrieb könne frühestens 2014 nach und nach heruntergefahren werden. Wie es nach einem Ende der Produktion aus Sicht der Betriebsgenehmigung weitergeht, entscheidet die Bezirksregierung. Sie ist die zuständige Behörde für die Erlaubnis nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz.