Herne. . Das Eickeler Unternehmen „Graf’s Reisen“ ist in den neuen Wachstumsmarkt der Fernbusreisen eingestiegen. Partner dabei ist der Münchner Anbieter Flixbus. Seit Anfang Oktober bedient Graf die Strecke zwischen Köln und Berlin, am 14. November startet die Verbindung von Düsseldorf nach Dresden.

Das Eickeler Unternehmen „Graf’s Reisen“ ist in den neuen Wachstumsmarkt der Fernbusreisen eingestiegen. Partner dabei ist der Münchner Anbieter Flixbus. Seit Anfang Oktober bedient Graf die Strecke zwischen Köln und Berlin, am 14. November startet die Verbindung von Düsseldorf nach Dresden.

Nachdem das Geschäft mit den Fernbuslinien im vergangenen Jahr liberalisiert worden war und Privatanbieter Strecken von mehr 50 Kilometern anbieten dürfen, sind eine Reihe von Unternehmen losgerollt. Auch Flixbus gehört zu den Neugründungen und zählt mit rund 70 Bussen bundesweit zu den größeren Anbietern. Allerdings beschränkt sich Flixbus auf Vertrieb, Marketing und die Organisation des Streckennetzes, für die Busfahrten selbst geht Flixbus Partnerschaften mit Firmen vor Ort ein. „Wir wollten im Ruhrgebiet stärker werden und haben Graf angesprochen“, so Flixbus-Geschäftsführer André Schwämmlein.

Busse mit WLAN ausgerüstet

Bei Graf selbst stand man vor einiger Zeit dem neuen Boom noch reserviert gegenüber, obwohl Flixbus nicht der einzige Anbieter gewesen sei, der bei Graf angeklopft habe, so Geschäftsführer Arno Graf. „Man kann sich bestimmten Dingen nicht verschließen, sondern muss sie auch testen“, so Graf. Die ersten Erfahrungen stimmen ihn hoffnungsfroh. Die Auslastung auf der Strecke Köln-Berlin sei erstaunlich gut. Zum Winter hin erwarten Graf und Schwämmlein ebenfalls ein gutes Geschäft. Graf spricht von einer Testphase, die ein bis zwei Jahre dauere, weiteres Wachstum nicht ausgeschlossen.

Wenn am Donnerstag der Streckenbetrieb zwischen Düsseldorf und Dresden startet, werden insgesamt vier Graf-Busse in der Flixbus-Optik unterwegs sein. Ein fünfter steht ebenfalls bereit. 30 Fahrer wurden speziell für den Flixbus-Betrieb geschult, schließlich unterscheiden sich die Aufgaben von jenen des Reisebusverkehrs.

Die Busse, die Graf für Flixbus zur Verfügung stellt, verfügen über einen 4-Sterne-Standard, der Sitzabstand beträgt 78 Zentimeter. Zu den Serviceleistungen gehören unter anderem zusätzliche Steckdosen und kostenfreies WLAN. „Wir sind nicht weit vom ICE-Standard entfernt, aber in den meisten Fällen etwa um die Hälfte günstiger als die Bahn“, so Schwämmlein. Tickets, so zeigt ein Aufkleber am Bus, gibt es schon ab einem Euro - im Rahmen von Sonderaktionen. „Gut möglich, dass auch wir selbst ein paar Kunden verlieren“, kommentiert Graf die Preisgestaltung. Aber wenn am Ende die Gesamtrechnung stimmt...