Herne. Das gemeinsame Projekt des Caritasverbands und der Grundschule an der Schulstraße kommt bei Schülern und Eltern gut an. Insgesamt 13 Paten kümmern sich bei dem freiwilligen Projekt um etwa 30 Schüler
Die drei Grundschulkinder sitzen eng an Lese-Oma Gisela Terhoeven gekuschelt. Gespannt lauschen sie jedem Wort der 63-Jährigen, die aus einem dicken Buch vorliest. Die spannende Geschichte vom Feuerteufel lässt die Kinder nicht los. „Sie sind immer schon sehr gespannt darauf, wie es in der nächsten Woche weitergeht“, sagt Gisela Terhoeven.
Etwa 30 Kinder nehmen teil
Die ehrenamtlichen Lesepaten gibt es in der Grundschule an der Schulstraße seit Mai des Jahres. Zusammen mit dem Caritasverband haben sie das Projekt ins Leben gerufen. Die 13 ehrenamtlichen Lesepaten bieten es neben dem Schulunterricht an. In den Gruppen sind meist drei bis vier Kinder, mit denen intensiv gearbeitet werden kann. Insgesamt machen etwa 30 Kinder bei der freiwilligen Leseförderung mit. Ziel des Projekts sei es, den Kinder die Freude am Lesen und an Büchern zu vermitteln. „Viele Kinder, die zu uns kommen, haben zu Hause nur wenig Bücher“, sagt Gisela Terhoeven. „Sie lernen erst bei uns, dass Lesen auch Spaß machen kann.“ Als Lese-Oma habe man außerdem ein ganz besonderes Verhältnis zu den Kindern. „Bei mir können sich die Kinder auf den Schoß setzen. Wir können das Lesen, was die Kinder wollen. Ich bin nämlich definitiv nicht der verlängerte Arm der Schule“, sagt Gisela Terhoeven.
Feyza liest auch zu Hause gerne Bücher. Die Neunjährige findet die Lesepaten toll. „Manchmal dürfen wir sogar malen!“ Heute hatte Skhurte Geburtstag. Es gab Muffins – und natürlich ein kleines Geschenk. „Ich habe ein Buch über Rettungspferde bekommen“, erzählt das Geburtstagskind. „Darüber habe ich mich sehr gefreut!“ Zum Lesen habe sie zu Hause aber nur selten Zeit.
Viele positive Rückmeldungen
Karl Lohn von der Caritas zeigt sich mit dem Projekt zufrieden: „Wir sind stolz darauf, dass es so gut angekommen ist. Als wir gemerkt haben, dass viele Kinder zu Hause kaum noch lesen, wollten wir diesem Trend entgegenwirken“, sagt der Sozialarbeiter und lobt die Paten: „Sie gehen kompetent und professionell an ihre Arbeit heran.“ Und auch von den Eltern gebe es viele positive Rückmeldungen.
Das hört auch Karl-Heinz Stief gerne. Er ist der – so bezeichnet er sich selber -- Quotenmann in der Gruppe. „Ich lese unterschiedliche Sachen mit den Kindern. Heute hatten wir zum Beispiel die WAZ-Kinderseite“, sagt der Lesepate. Ab und zu müsse man die Begeisterung fürs Lesen aber erst noch wecken. „Ein Junge erzählte mir, dass er leidenschaftlich gerne Fußball spielt. Ich habe ihm klar gemacht, dass es gerade für ihn wichtig ist, gut lesen zu können. Schließlich muss er später seine Verträge gut verstehen können“ sagt Stief. „Das hat ihn dann überzeugt.“